Nicht Winston und Churchill ...

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kainundabel Avatar

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... nein, überhaupt keine Personen der Zeitgeschichte treffen hier aufeinander (wie in Köhlmeiers letztem Roman), sondern der frisch aus dem Knast entlassene Opa und sein Enkel Frankie. Und die Begegnung der beiden scheint es in sich zu haben. Frankie ist vierzehn, der Opa saß achtzehn Jahre, eine Beziehung zwischen beiden konnte sich verständlicherweise kaum entwickeln. Hier bahnt sich jetzt eine eigenartige Mischung zwischen unkonventionellem alten Mann und pubertierendem Jugendlichen an, Skepsis, Misstrauen, aber auch zaghafte Bewunderung kommen ins Spiel. Michael Köhlmeier kann einfach sehr gut erzählen und schreiben, hier durchaus sinnvoll aus der Ich-Perspektive des Jungen, der schon nach den ersten Seiten meine volle Sympathie hat. Ja, so würde ich wohl auch an seiner Stelle denken und handeln. Ich habe schon lange auf einen neuen Roman von Köhlmeier gewartet, immerhin liegt der letzte schon acht Jahre zurück. Jetzt ist er da - und ich freue mich darauf! Ansprechendes, gelungenes Cover!