Familienzusammenführung

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Der Großvater von Frank wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen, achtzehn Jahre saß er ein, länger als der vierzehnjährige Frank auf der Welt ist. Eine eigentümliche Beziehung gehen Frank und sein Opa ein, der Junge fühlt sich seltsam angezogen von dem alten Mann. Als sein Opa verschwinden will, geht Frank mit, weil er glaubt, dieser hat ein Ziel. Von der geladenen Pistole ahnt er da noch nichts.

„Wenn einer denkt, dass jetzt etwas Liebes folgt, dann täuscht er sich. Und zwar gewaltig.“ (Seite 33)

Der vierzehnjährige Frank, von seinem Opa Frankie - mit einem ä in der Mitte und y oder ie am Ende, wie dieser nicht müde wird zu betonen - genannt, was ihm sehr missfällt, fungiert als Ich-Erzähler in dieser Geschichte, die mich bedauerlicherweise bis zuletzt nicht erreicht hat. Ob es an dem Erzählstil, oder an der gewollt jugendlichen Ausdrucksweise liegt, kann ich nicht sagen, wahrscheinlich ist es ein Mix aus beidem. Für mich war Frank nicht authentisch genug, er war mal kindlich und mal altklug, aber realistisch leider nie. Gleiches gilt für den Großvater, als Gangster inszeniert, aber von mir als Karikatur eines solchen empfunden; großmäulig, großspurig, aber dahinter nur heiße Luft. Auch der Sinn der Erzählung erschloss sich mir letztendlich nicht, keine Moral, kein Grund und ein Fazit sowieso nicht. So waren es für mich experimentelle Lesestunden, die Vorfreude größer als der Genuss. Aber letzteres ist doch immerhin auch etwas Schönes.