fand keinen Einstieg in die Geschichte

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kraberg Avatar

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Mich hatte die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Doch leider bin ich enttäuscht worden. Der Ich-Erzählstil eines fast Vierzehnjährigen ist in meinen Augen nicht altersgerecht dargestellt. Ich empfand ihm als zu kindlich für dieses Teenageralter. Da fragt sich zum Beispiel der Junge, warum die Augen seines Opas so blau sind. Ob das am künstlichen Licht im Gefängnis liegt. Schroffe, oft sinnfreie Dialoge quälen den Leser von Seite zu Seite. Ich habe mich immer wieder gefragt, was der Autor mir vermitteln will.
Das Verhältnis der Mutter zu ihrem Vater ist von Angst geprägt. So habe ich das empfunden und so frage ich mich, welche schlechten Erfahrungen sie in der wenigen Zeit, in der ihr Vater mal nicht im Gefängnis war, gemacht hat. Und wenn meine Vermutungen zutreffen, warum lässt sie ihren Sohn so oft mit dem Opa allein? Einem Opa der mal schroff und unnahbar ist, dann aber wieder einschmeichelnd. Aber auf jeden Fall immer unvorhersehbar. Zuckerbrot und Peitsche fällt mir da nur ein. Aber der Junge fühlt sich trotzdem zu ihm hingezogen. Vielleicht, weil ihm bisher jegliche Vaterfigur fehlte? Ich bin jedenfalls von diesem Buch enttäuscht, weil ich keinen roten Faden erkannt habe, geschweige denn irgendwelche Sympathien für eine der Figuren aufbauen konnte. Von mir gibt’s daher auch nur zwei Lese-Sterne.