Opa und Enkel

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buchlieberin Avatar

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Frank ist ein Teenager, der mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung in Wien lebt. Ein einfaches, aber glückliches Leben.
Frank hilft im Haushalt, seine Mutter und er wohnen zufrieden miteinander.
Da Franks Großvater aus dem Gefängnis entlassen. Seit 17 Jahren saß er im Knast. Warum erfährt der Leser (und auch Frank) nicht. Jetzt tritt er plötzlich in Franks Leben.
Anfangs mutet das so an, als ob de Opa Franks neuer Mentor sein könnte. Als erstes beginnt er ihm Schach beizubringen.
Doch schnell wird klar, dass der Großvater kein Bilderbuchopa ist. Frank ist sich nicht sicher, ob er Kontakt möchte, oder nicht. Ein wenig fürchtet er sich vor dem unnahbaren Kauz. Die Mutter warnt ihn eher davor und möchte selbst auch nicht, dass ihr Vater eine Rolle in ihrem Leben spielt.
Anfangs empfand ich das Buch als heiter. Was dann noch so kommt: damit hatte ich nicht gerechnet. Da blieb mir die Schmunzelei aus der ersten Buchhälfte im Hals stecken.
Irgendwie geraten die zwei auf einen gemeinsamen Roadtrip. Mitten in der Nacht. Frank stellt sich ein tolles Abenteuer vor, doch das kommt alles ganz anders.
Frank wird innerhalb von Minuten erwachsen. Er macht Dinge, die er sich noch ein paar Wochen vorher nicht ausgemalt hätte. Ich mir auch nicht.
Mir bleiben die Protagonisten alle etwas fremd. Niemand, mit dem ich mich bis zum Schluss identifizieren kann. Das finde ich immer spannend, bin ich doch meist gewöhnt, dass ich mich eher einfinde in die Charaktere.
Ein Entwicklungsroman der ganz besonderen Sorte. Für mich das beste Buch von Köhlmeier bisher.