schlecht konstruiert und unrealistisch

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mrschaosqueen Avatar

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Nach der Lektüre dieses Buches muss ich gestehen, war ich ein wenig ratlos: Es passiert mir nur sehr selten, dass ich ein Buch stilistisch gut geschrieben und damit auch leicht zu lesen finde und zugleich nichts damit anzufangen weiß.

Der Autor Michael Köhlmeier versteht offensichtlich etwas von seinem Handwerk (und/oder hat ein sehr gutes Lektorat), denn das knapp 200 Seiten lange "Frankie" lässt sich wirklich schnell und flüssig weglesen.

Dennoch hat mich an diesem Buch - und vor allem an seinen Charakteren - so einiges massiv gestört:
Ich-Erzähler und Protagonist Frank soll 14 Jahre alt sein, denkt und handelt allerdings mit dem gedanklichen Horizont eines etwas beschränkten Kleinkindes. Dies steht in starkem Kontrast zu seiner beschriebenen Selbstständigkeit, die sich hier jedoch leider nicht auf seinen geistigen Horizont zu übertragen scheint.

Der Großvater erscheint unnötig dominant und aggressiv - dies steht immerhin in Einklang mit seiner Rollenbeschreibung als verbittertem Ex-Häftling - wird aus unerklärlichen Gründen allerdings von niemandem deshalb in die Schranken gewiesen (z.B. von der Mutter?!).

Insgesamt kommunizieren die Figuren auf einem derart oberflächlichen Level miteinander, dass für keinen der Charaktere klar wird, warum sie auf gewisse Art und Weise handeln und reagieren.

Das Cover spricht mich zwar optisch an, entwickelt allerdings leider keinerlei Bezug zum Inhalt des Buches, wobei das Auto hierfür zudem die falsche Farbe hat.

Für mich zwar ein schnell gelesenes Buch, welches mich inhaltlich jedoch auf keiner Ebene überzeugen konnte.