Verantwortung und Schuld

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moma58 Avatar

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Wer Michael Köhlmeier kennt, kennt seine Art zu Schreiben, seinen Stil: Immer ehrlich und ungeschönt - beschriebene Gegebenheiten, wie im echten Leben. Und genau so liest sich sein über 200 Seiten starker Roman "Frankie".
Zum Inhalt: Frank, der 14jährige Sohn einer alleinerziehenden Schneiderin lernt seinen Großvater kennen, der nach 18 Jahren aus der Haft entlassen wird. Ein schwieriges Großvater-Mutter-Enkel-Verhältnis beginnt. Franks bisher so ruhiges und beschauliches Leben gerät aus den Fugen. Es ist die Faszination des Unbekannten, die dieser für ihn unbekannte Mann ausübt. Nichts kennt er aus dessen Vergangenheit - nur all zu gerne hätte er mehr gewusst. Die Mutter hüllt sich in Schweigen...
Oft detailgenau beschreibt der Autor den Ablauf von Frank in Ich-Form. Wie aus einem harmlosen Teenager ein unberechenbarer Jugendlicher wird, der sich selbst nur noch schwer unter Kontrolle hat.
Fazit: Unbedingt lesenswert, auch wenn am Ende einige Fragen offenbleiben. Die Antwort kann sich jeder selbst geben.