Frau Bengtsson geht baden

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heather_h Avatar

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Frau Bengtsson ist 38 Jahre alt und halb so lang verheiratet. Natürlich hat der Alltag und die Routine die Ehe seit langem fest im Griff, doch sie genießt ihren Job als Hausfrau und lässt sich durch nichts davon abhalten, ihre Pflichten - nach amerikanischem Vorbild - sorgfältig und treu zu erledigen. Bis sie an einem Dienstag - ein Tag wie jeder andere - durch einen dummen Zufall in der Badewanne ertrinkt, weil ihre Haare im Abfluss für die Massagedüsen festgesaugt werden.
Gott wird durch Zufall Zeuge dieser Szene und beschließt, sie ins Reich der Lebenden zurück zu holen. Als Frau Bengtsson wieder zu sich kommt, erinnert sie sich noch an ihren Tod, kann jedoch ihren Mann nicht davon überzeugen, dass es so, wie sie es schildert, wirklich geschehen ist. Sie weint ihrem Tod keine Träne hinterher, beginnt jedoch, sich mit dem Gedanken auseinander zu setzen und beschließt beispielsweise, dass sie nach ihrem (erneuten) Ableben mit ihren eigenen Kosmetika geschminkt werden möchte.
Ein Engel im Himmel beobachtet sie und ihren Plan, der langsam zu reifen beginnt, und ist entsetzt.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von der Leseprobe halten soll. Auf der einen Seite finde ich den Schreibstil relativ leichtfüßig und unterhaltsam und ich finde auch das Thema sehr skurril und deswegen interessant; allerdings konnte mich die LP nicht zu 100% überzeugen. Frau und Herr Bengtsson - deren Vornamen nicht genannt werden - leben scheinbar nebeneinander her; bis auf den Sex, der hin und wieder vorkommt. Er findet ihr Geschnatter belanglos und hört ihr nicht zu, und sie stört es nicht einmal, weil sie meist mit sich selbst redet. So scheinen die Protagonisten bisher relativ flach und mir fehlt der Tiefgang der Charaktere.
Auch der Umstand ihres Todes und Gottes Ansichten bzw die des Engels "Nr.1" finde ich ebenso merkwürdig; aber vielleicht erschließt sich der Sinn dahinter noch im weiteren Verlauf des Buches.
Trotzdem gefiel mir der Schreibstil, auch wenn ich ihn nicht direkt lustig fand sondern auf eine subtile Art und Weise erheiternd.