Leider viel zu Schmalzig!

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nemrac40 Avatar

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Ich muss sagen, ich hatte wirklich große Hoffnungen in dieses Buch gesetzt!
Nicht nur, dass die Leseprobe sich sehr gut weggelesen hatte, auch der Schreibstil gefiel mir (bis zu diesem Punkt) sehr gut und das Thema, Milena Maric, war extrem vielversprechend.

Leider wurden meine Hoffnungen bitter enttäuscht und ich musste -schon wieder- lesen, wie eine faszinierende Biografie zu einem anspruchslosen Kitschroman verunstaltet wurde.
Meiner Meinung nach, ist es schon schwierig grob geschätzt Zweidrittel eines Buches über eine große Forscherin, auf die Liebesgeschichte mit ihrem berühmten Mann zu verwenden, das wird Milena Maric einfach nicht gerecht! Das ist zwar diskutabel, kann man aber noch machen. Ganz anders dagegen, sieht es mit dem Schreibstil aus (der wie bereits erwähnt zu Beginn noch durchaus flüssig und leicht war), der zunehmend unerträglich kitschig und schnulzig wurde -man darf auch ruhig mal einen Halbsatz ohne Kosenamen auskommen- und das Leseerlebnis so deutlich erschwerte.

Auch die Darstellung Albert Einsteins hat mich mehr und mehr gestört, obwohl er ja eigentlich gar nicht Thema des Buches war. Nach kurzer Recherche, ist es ja durchaus möglich, ihn als den Hauptschuldigen an der Nicht-Würdigung seiner Frau und deren Lebenswerk zu betrachten, dass er aber so gar keine liebenswürdigen Charakterzüge hat und als komplettes Monster dargestellt wird, halte ich doch für etwas überzogen.
Wenn man seiner Person und der Beziehung der Beiden schon so viel Raum lässt, darf die Figur auch ruhig ein paar Dimensionen mehr erhalten und etwas in die Tiefe gehen!

Alles in Allem muss ich leider sagen: Was vielversprechend anfing konnte leider nicht gehalten werden. Daher würde ich das Buch eher nicht weiterempfehlen.