Schöner historischer Roman

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sofie Avatar

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„Mein Ruf als ernstzunehmende Studentin war alles, was ich hatte, er durfte auf keinen Fall gefährdet werden. Ich war eine Frau, und Frauen gab man in der Wissenschaft nur eine einzige Chance.“ (S. 114)
Mileva Maric, Einsteins erste Frau, war ebenso Physikerin, ist als solche aber kaum bekannt. Dieser fiktionalisierte Roman über ihr Leben versucht das ein wenig zu ändern. Im ersten Teil wird vor allem ihr Studium und ihre Zeit in Zürich beschrieben, wo sie auf „Herrn Einstein“, wie sie ihn immer nennt, trifft. Im zweiten Teil beschreibt die Autorin Marie Benedict dann das gemeinsame Leben der beiden und auch ihre gemeinsame wissenschaftliche Arbeit.
Ich mag generell fiktionalisierte Verarbeitungen von echten Biografien und auch „Frau Einstein“ hat mir gut gefallen. Der Roman macht auf jeden Fall neugierig auf das Leben von Mileva Maric, man möchte gern wissen, wie groß ihr Anteil an Einsteins Entdeckungen wirklich war. Gleichzeitig wirft der Roman auch noch mal ein neues Licht auf den Wissenschaftler und Menschen Albert Einstein.
Die Form in einer Art Tagebuchstil, in der Mileva selbst ihr Leben erzählt, fand ich auch sehr passend. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und teilweise konnte ich es gar nicht mehr weglegen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern biografische oder historische Romane liest und sich für das Leben von Frauen interessiert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

„ Das hier war meine Religion, ich befand mich auf einem Kreuzzug, und Kreuzritter konnten es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Ich spürte Herrn Einsteins Blick auf mir und fügte im Geiste hinzu, dass Kreuzritter sich auch keine romantischen Gefühle leisten konnten.“ (S. 115)