Schwierig

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raschke64 Avatar

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Mileva Maric ist eine junge Frau, die aus eher einfachen Verhältnissen aus Serbien nach Zürich geht und dort ein Studium der Physik und Mathematik durchsetzt. In der damaligen Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, für eine Frau schwierig und selten. Sie ist hochbegabt und lernt während des Studiums Albert Einstein kennen und wird seine erste Frau ...

Für mich ist die Beurteilung des Buches schwierig. Zum einen ist da der reine Stil, der mich oft gelangweilt hat, besonders die späteren zu ausführlichen Beschreibungen der Hausarbeit. Wissenschaftliche Arbeit kam wenig vor. Stattdessen Kosenamen, die mir irgendwann sehr auf die Nerven fielen.
Zum anderen beruht das ganze Buch auf Spekulationen. Einige Wissenschaftler halten Mileva für das eigentliche Genie, andere sprechen ihr fast jegliche Beteiligung ab. Ich kann nichts davon einschätzen, doch die Autorin geht von der ersteren Annahme aus. Das ist ihr gutes Recht. Nur begründet sie das kaum. Einstein wird durchweg als egoistischer Mensch, notorisch zu spät kommender Chaot und teilweise schlechter Wissenschaftler dargestellt. Seine anfangs noch wenigen guten Eigenschaften werden ihm später völlig abgesprochen und er wird als ständiger Fremdgänger und auch Schläger hingestellt. Mileva dagegen hat zwischen Wäsche, Kindern und völliger Erschöpfung die wissenschaftlichen Erleuchtungen, die ihr aber alle „geklaut“ werden. Einstein war bestimmt kein einfacher Mensch und die damaligen Zeiten waren für wissenschaftliche Arbeiten einer Frau mehr als nur schwierig. Aber diese starke Schwarz/Weiß-Zeichnung hat mich nicht überzeugt. Schade, aber so ist das Buch für mich leider nur Durchschnitt geworden.