Tragische Frauenpower

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beachhase Avatar

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Ein geniales Buch, zum vermeintlich genialen Einstein.
Das Cover passt, auch wenn es bei weitem nichts von der Spannung verrät, die diesem Buch inne wohnt.
Milena Maric, eine junge, hochintelligente Slawin, wird von ihrem Vater gefördert und unterstützt, einmal als Wissenschaftlerin groß heraus zu kommen. Mitza, wie sie liebevoll genannt wird, hat eine körperliche Behinderung, die ihr Selbstvertrauen nach außen hin schwächt, doch weiß sie wohl ob ihrer Intelligenz. Trotz allem ist sie sehr aufgeregt, als sie ihr Physik und Mathematik Studium am Polytechnikum in Zürich antritt, als fünfte Frau, die je zu diesem Studium zugelassen wurde.
Schnell wird klar, dass sie zu den Besten ihres Faches gehört, auch wenn die Männerwelt sie nicht wirklich anerkennen will. Bis auf ihren Kommolitonen Albert Einstein.
Sein Werben wird wunderbar geschildert, die Zeit der unbeschwerten Studien, man taucht vollkommen in die damalige Welt ein, es ist, als säße man selbst mit am Tisch in den Cafés, beim häuslichen Musizieren, beim Debattieren über die Physik. Nie geht es allerdings zu tief in die Materie, als dass der nicht so wissenschaftlich geübte Leser, kein Wort mehr versteht.
Der Roman ist grösstenteils Fiktion wie die Autorin am Ende erklärt, doch ich möchte nur zu gern glauben, dass diese sympathische Frau, die ihr Leben, ihre Intelligenz, ihr Kind, ihrem Mann opfert, nicht auch einen großen Teil an der Relativitätstheorie beigetragen hat.
Das Leben an Einsteins Seite war für Mitza keine große Freude, er kommt in dem Roman nicht gut weg. Ob es stimmt oder nicht, das Buch ist eine Hommage an die intelligenten Frauen, die es früher noch viel viel schwerer hatten als heute, wo das Thema aber nach wie vor mehr als präsent ist.
Großartig!