Ella? Ella!

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ritja Avatar

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Frau Ella, eine kleine ältere Dame, die mitten im Leben steht und nun wegen eines entzündeten Auges ins Krankenhaus muss. Ihre letzten Lebensjahre, denn Frau Ella ist bereits stolze 87 Jahre, hätten noch so schön werden können. Aber stop, warum hätten?

Durch einen puren Zufall landet Frau Ella im gleichen Krankenhauszimmer wie Sascha.

Da stellte sich allerdings bei mir die erste Frage. Seit wann werden Männlein und Weiblein im Krankenhaus zusammengelegt? Diese Kombination war mir unbekannt und wirkte zudem nicht wirklich realistisch. Auch die Entführung durch Sascha und einem Pfleger erscheint eher an den Haaren herbeigezogen, aber auch das wird verziehen.

Denn nun folgt die eigentliche Geschichte von Sascha und Frau Ella. Sie zieht für einen (geplanten) Tag bei ihm ein und wird dadurch die spannendsten Tage (denn bei einem Tag bleibt es nicht) erleben. Zusammen mit Saschas Freunden unternehmen sie Ausflüge und Touren durch Kneipen. Frau Ella staunt über die musikalische Eierkochmethode, asiatische Brötchen und darf erfahren, was Kaffee mit Machiato (Schaumkaffee) ist. Natürlich werden die ganz alltäglichen Klischees ausgepackt, um die Geschichte interessanter zu gestalten und mit mehr Aha-Effekten ausstatten zu können, aber nicht immer gelingt es, trotzdem die Realität im Auge zu behalten.

Zwischen den ganzen lustigen Episoden kommen immer wieder die ruhigen und nachdenklichen Momente und Situationen, in denen Sascha teilweise in Selbstmitleid zerflisst. Leider sind die ernsten Teile nicht ganz so gut gelungen, sie schleppen sich über die Seiten und der Lesegenuss leidet etwas darunter.

Die Geschichte lässt sich trotz kleiner Mängel gut lesen, da der Schreibstil/der Ausdruck locker leicht und klar strukturiert war. Es macht Spaß Frau Ella durch die "neue bunte" Welt zu begleiten und selbst dem "Trauerkloß" Sascha schenkt man eine gewisse Symphatie.