Frau Ellas unverhofftes Abenteuer

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Frau Ella und Sascha, beide mit Problemen am Auge, begegnen sich eher unfreiwillig im Krankenhaus. Frau Ella soll dort gegen ihren Willen operiert werden und Sascha rettet sie aus dem Krankenhaus, um sie eigentlich nur kurzzeitig bei sich zu Hause einzuquartieren. Saschas Freunde und auch er selbst finden jedoch bald Gefallen an dieser ungewöhnlichen Bewohnerin und so verbringen sie eine erlebnisreiche Woche mit Frau Ella.

 

Das ist eigentlich schon der Hauptinhalt des Buches, denn viel mehr passiert eigentlich nicht. Die Geschichte lebt nicht von vielen Ereignissen, sondern von den sich entwickelnden Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren. In diesen Beziehungen geht es mitunter seht chaotisch zu, Gefühle und Einstellungen zum einen oder anderen ändern sich meist schon im Wechsel von einigen Seiten. Da ist die etwas naive aber offene Frau Ella, die eigentlich nur den Rest ihres Lebens in Ruhe auf ihrem Balkon verbringen will, jedoch den jungen Leuten für ihre Gastfreundschaft sehr dankbar ist und auf der anderen Seite der junge recht traurige Sascha, in dessen Leben einfach nichts funktionieren will. Durch die schicksalsträchtige Begegnung der beiden ändert sich jedoch vieles grundlegend. Frau Ella bringt wieder Ordnung in Saschas Leben und gibt seinem Leben wieder einen Sinn und Sascha und seine Freunde bringen wieder etwas Abenteuer in Frau Ellas Leben und lassen sie wieder in der Gegenwart ankommen.

So entwickelt sich nach und nach eine sehr eigenartige Beziehung zwischen Alt und Jung, die schon allein wegen der Generationenunterschiede zu einigen Spannungen und Missverständnissen, aber auch zu sehr lustigen Situationen führt. Durch den Wechsel der Perspektiven von Frau Ella und Sascha zwischen den einzelnen Kapiteln lassen sich beide Standpunkte sehr gut nachvollziehen und das Buch ist durch die Eigenarten der einzelnen Charaktere sehr unterhaltsam.

Zum Ende hin wird die Geschichte meiner Meinung nach aber etwas zu flach. Die Begebenheiten und überhaupt der Sinn des Ganzen ist nicht mehr so wirklich ersichtlich, sodass die Glaubwürdigkeit darunter sehr zu leiden hat. Das finde ich sehr schade, da doch der Anfang und das Ende immer besonders in Erinnerung bleiben.

 

Fazit: Frau Ella ist ein humorvolles und leicht zu lesendes Buch über die schon etwas schräge Beziehung zwischen Alt und Jung. Da aber nicht allzu viel passiert und die Beziehungen sich zum Ende hin immer mehr im Kreis drehen, ist das Buch nur zu empfehlen, wenn man an dem Thema auch wirklich interessiert ist. Ich fand das Buch jedoch bis auf das Ende sehr angenehm und unterhaltsam.