Tiefgreifend
Pierre Jarawan gelingt mit Frau im Mond eine faszinierende Verknüpfung von Geschichte, Wissenschaft und persönlichem Schicksal. Sein Roman erzählt nicht nur von der visionären Hoffnung der Lebanese Rocket Society, sondern auch von den tiefen Wunden des Nahen Ostens. Durch die Perspektiven der Zwillingsschwestern Lilit und Lina entfaltet sich eine vielschichtige Familiengeschichte, die über Generationen hinweg Tragödien, Sehnsüchte und Geheimnisse offenbart. Besonders beeindruckend ist die poetische Sprache, die Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll miteinander verwebt. Jarawan zeigt, wie Träume – seien es die einer florierenden Raumfahrt oder einer besseren Zukunft – mit der Realität kollidieren können. Dabei stellt er eindringlich die Frage nach Herkunft, Identität und den Spuren, die Geschichte in unseren Leben hinterlässt. Frau im Mond ist ein bewegender, kluger Roman, der weit über den Libanon hinausreicht und den Leser nachhaltig berührt.