Auf Spurensuche zwischen Kanada und dem Libanon - sehr eindrucksvoll

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monalisa13 Avatar

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Das Cover des Buches hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der Gestaltung hebt es sich von anderen Covern deutlich ab, da es im ersten Moment sehr überladen aussieht. Doch bei längerem Betrachten erkennt man die Feinheiten. So verbindet es doch das Land aus dem diese Geschichte erzählt wird mit der libanesischen Herkunft der Familie el Shami. Titelgebend „Frau im Mond“ ist tatsächlich ein Science-Fiction-Stummfilm von Fritz Lang aus dem Jahr 1928/1929, den sich Maroun mit seinen Enkelinnen anschaut, genial.

Perfekt verknüpft wird diese Erzählung vor dem Hintergrund von zwei historischen Ereignissen, die auf den Tag genau im Abstand von 54 Jahren stattfinden. Dem Start der Libanese Rocket Society und der Explosion im Beiruter Hafen.

Im kanadischen Montréal begeben sich die Zwillingsschwestern Lilit und Lina auf Spurensuche über ihre verstorbene armenisch stämmige Großmutter Anoush und diese führt sie zurück zu ihren eigenen Wurzeln. Auch der Großvater Maroun, der einst aus dem Libanon kam, entführt uns u.a. mit seinen Erinnerungen an Anoush in die Vergangenheit. So gelingt es dem Autor auf eine einzigartige Weise Gegenwart und Vergangenheit eindrücklich zu verknüpfen, so dass der/die Leser*in nach einer anfänglichen Orientierung gut von der sich über drei Generationen und zwei Kontinente erstreckende Geschichte getragen wird.

Bildhaft und sprachlich sehr dynamisch, mit dem Fokus auf viele kleine und große Details, geschichtliche Ereignisse, liebevolle Gedanken, tragikomische Momente und einzigartige Charaktere machen das Buch einfach zu einem Lesegenuss. Es war mir eine große Freude.