Großes Kino

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eichhörnchen84 Avatar

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Schon das Cover des Romans, eine farbenfrohe Collage, auf der das Profil einer jungen Frau, ein Ahornblatt, eine Zeder, eine Mondrakete und viele weitere bunte Details zu sehen sind, hat mich in seinen Bann gezogen. Und da wusste ich noch nicht, wie gut das Cover den Inhalt des Buches widerspiegelt! Der Roman ist ein wahres Kunstwerk, der die Leser richtig in seinen Bann zu ziehen vermag. Der Schreibstil ist abwechslungsreich, mal stilistisch, poetisch, mal in klassischer Erzählform. Zahlreiche Symbole durchziehen die Geschichte. Dem Autor gelingt es, die Welt seiner Protagonistinnen und Protagonisten in allen Farben vor den Augen der Leser entstehen zu lassen.

Die Figuren des Romans sind sehr sympathisch, die Ich-Erzählerin Lilit, ihre Zwillingsschwester Lina, ihr Großvater Maroun, ihre Großmutter Anoush, aber auch Hermine, ihre Tochter und ihre Enkelin, deren Schicksal eng mit dem von Anoush verwoben ist. Der vierte August spielt eine wichtige Rolle, es ist der Tag an dem in einem Jahr eine von Maroun entworfene Rakete in den Himmel steigt, in einem anderen Jahr Lina und Lilit geboren werden und in einem anderen Jahr im Libanon eine tragische Explosion zahlreiche Menschenleben kostet.

Vor allem das Thema Film spielt in dem Roman eine wichtige Rolle. Der Titel ist inspiriert von einem Stummfilm von Fritz Lang, welcher in seiner Jugend Marouns Begeisterung für Raketen erweckte. Doch auch die Erzählweise nimmt immer wieder einen Stil an, den man eher in einem Drehbuch vermuten würde, möglicherweise, da Lilit Dokumentarfilmmacherin ist.

Zahlreiche historische, für den Libanon bedeutsame, Ereignisse kommen in dem Roman vor. Vieles ist durch wahre Begebenheiten inspiriert, auch wenn der Roman selbst völlig fiktiv ist. Ganz große Unterhaltung und eine absolute Empfehlung für alle, die gerne besondere, fesselnde Geschichten lesen.