Pralles Leben
Eine kanadische Dokumentarfilmerin begibt sich auf die Suche nach Spuren ihrer aus Armenien stammenden Großmutter, die sie nie kennengelernt hat. Der schelmische Großvater lebt noch und seine 100 Lebensjahre markieren der Zeitraum der Romanhandlung. Diese umfasst Familientragödien und -komödien, Schicksale von Vertreibung und Migration, magische Momente und die angeblich sogar reale Geschichte einer libanesischen Raketenproduktion in den 1960ern. Pierre Jarawan skizziert seine originellen Charaktere schon mit wenigen Strichen sehr lebendig, sodass man gut mitfühlen kann. Im gleichen lockeren Plauderton flicht er immer wieder Betrachtungen zum Erinnern und Erzählen, zu Literatur und Film und natürlich zu Geschichte ein, denen man gerne folgt. Die Form orientiert sich am Inhalt, so zählen die Kapitel wie bei einem Raketenstart-Countdown abwärts und ein Kapitelwechsel kann schon mal mitten im Satz erfolgen, wie ein harter Filmschnitt. Das Cover passt zum Buch - pralles Leben, schön erzählt!