Seidenteppich der Erzählungen

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sophia.wons Avatar

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Ich finde es sehr interessant, wie die verschiedenen Erfahrungen der Migra-Generationen miteinander verknüpft werden. Von den Älteren, ihrer Sehnsucht und ihren Träumen, ihren Kindern, die ein Dazwischensein erleben, Traditionen bewahren wollen, aber sich auch nicht fremd fühlen wollen. Und dann deren Kindern, die erst später lernen, was ihre Herkunft bedeutet.

Hier geht es um Anoush, die den Genozid an den Armenier*innen überlebt und im Libanon aufwächst, um später nach Kanada auszuwandern. Es geht um Manoush, der im Libanon an der Raumfahrt arbeitet, sich in Anoush verliebt und von seinen 100-Jahren Erlebnissen und Erfahrungen erzählt. Es geht um junge Frauen, die ihren Träumen nachjagen, auch wenn der Widerstand hart ist. Frauen wie die Filmemacherin Lilit, die Enkeltochter der beiden, die sich kanadisch fühlt, aber doch auch ihren libanesischen Vorfahren nahe steht und mehr über ihre Familie erfahren möchte - und dabei viel über sich selbst lernt. Und es geht um so so viel mehr, das in Anekdoten und Erzählungen die Ereignisse wie ein Puzzle, wie ein Seidenteppich verknüpft.

Erzählt wird das alles in einer berührenden, poetischen Sprache, manchmal selbstironisch und stets mit Blick auf die wunden, dornigen, dunklen Stellen unserer Gesellschaft.