Absolut genial!

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holzfrieden Avatar

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Romane aus Asien, wie zum Beispiel aus Südkorea, China, Japan oder Vietnam, erfahren in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Sie folgen einer anderen Erzähltradition, sind anders aufgebaut, Vermitteln eine andere Art von Spannung als europäische oder amerikanische Romane. Man muss hier mehr zwischen den Zeilen lesen, sich auf die fremd klingenden Namen einlassen und auch den Plot, der vordergründig oft ganz unaufgeregt daherkommt, in seiner Tiefe verstehen. Das alles trifft auch auf Frau mit Messer von Gu Byeong-Mo zu. Auch hier ist es eine unauffällige Februar, die Böses im Sinn hat. Die Auftragsmörderin Hornclaw ist älter geworden. Früher hat sie skrupellos gemordet, jetzt sieht sie die Menschen häufig mit anderen Augen und bemerkt Ungerechtigkeiten, die sie gerade rücken will. Hier kommt ihr Messer ins Spiel.Ich finde die Idee dieses Romans großartig. Es sind oft die unauffälligen Dinge im Leben, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken müssten. Genau so macht es die Protagonistin in diesem Roman. Die nötige Portion Humor fehlt in diesem Buch ebenfalls nicht. Das steht im Widerspruch zu dem eigentlich eher nüchtern beobachtenden Stil. Aber gerade das ist reizvoll.