Der Absturz
In einem kleinen Privatflugzeug stürzt die 31-jährige Allison Carpenter im Bundesstaat Colorado über den Rocky Mountains ab. Um sie herum ist nur Wildnis, der Pilot ist bei dem Crash ums Leben gekommen. Sie selbst hat überlebt, wenn auch mit einigen Verletzungen. Doch die Erleichterung hält nicht lange an, denn Verfolger sind ihr auf den Fersen und sie muss schleunigst von der Absturzstelle fliehen. Tausende von Kilometern entfernt, in Maine, erfährt Allys Mutter Maggie, dass ihre Tochter bei dem Unglück ebenfalls gestorben sein soll. Obwohl die beiden seit Jahren keinen Kontakt mehr haben, kann sie an einen Tod von Ally nicht so recht glauben. Was ist passiert? Maggie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln – und bringt damit auch sich selbst in große Gefahr…
„Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod" ist der Debütthriller von Jessica Barry.
Meine Meinung:
Das Buch besteht aus vielen recht kurz gehaltenen Kapiteln. Erzählt wird in der Ich-Perspektive abwechselnd aus der Sicht von Ally und der von Maggie. Zudem gibt es mehrere sehr knappe, kursiv gedruckte Einschübe aus der Sicht eines unbekannten Verfolgers. Im gegenwärtigen Geschehen wird im Präsens erzählt. Das trägt zum Spannungsaufbau bei. Zunehmend werden Rückblenden eingestreut, wobei sich das Tempus in diesen Passagen ändert. Der Aufbau funktioniert sehr gut.
Der Schreibstil ist anschaulich und lebhaft. Er differenziert zwischen den beiden Protagonistinnen. In Allys Kapitel dominieren vor allem zu Beginn kurze, teils abgehackte Sätze und Satzfragmente, was ihrer Situation sehr angemessen ist. Maggies Kapitel sind ausschweifender erzählt, was zu ihrem Charakter passt. Es gibt einige schiefe Bilder, die den Lesefluss aber nicht stören. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr abrupt, aber gelungen.
Gut gefallen hat mir, dass wir es bei Ally mit einer Protagonistin mit Schwächen und Fehlern zu tun haben. Sie macht eine zweifache Entwicklung durch, die zwar ein wenig überzeichnet, aber dennoch nicht völlig unglaubwürdig wirkt. Ihr Charakter bleibt lange Zeit ambivalent, obwohl ihre Gefühlslage recht gut deutlich wird. Bei Maggie handelt es sich um eine Person, die warmherzig dargestellt wird und mir auf Anhieb sympathisch war.
In der Geschichte werden zwei Hauptthemen verfolgt. Einerseits geht es um die Flucht und Verfolgung Allys, also um den Grund dafür, warum man ihr nach dem Leben trachtet. Andererseits geht es um die Mutter-Tochter-Beziehung, also den Konflikt zwischen Maggie und Ally und damit auch die Frage, ob sich beide wieder annähern können. Es ist definitiv ein Pluspunkt, dass es das Buch schafft, beides auf gekonnte Weise miteinander zu verknüpfen. Somit bleibt die Geschichte nicht eindimensional, sondern ist vielschichtig und abwechslungsreich. Zudem bringt der Mutter-Tochter-Zwist eine emotionale Komponente.
Bis mindestens zum letzten Viertel ist die Geschichte überraschend, enthält falsche Fährten und wirft einige Fragen auf. Alles zusammen erhält die Spannung konstant aufrecht. Zum Schluss hin fällt die Story jedoch sehr ab. Nicht nur dass die Handlung in den letzten Kapiteln arg konstruiert und nicht besonders schlüssig anmutet: Auch die Auflösung hat mich in mehrfacher Hinsicht enttäuscht. Die Ursache dafür, dass Ally fliehen muss, ist recht klischeehaft und unoriginell. Zufälle reihen sich aneinander, die Handlung wird immer realitätsferner. Zudem wird klar, dass die Autorin mit gezinkten Karten spielt. Mehrere Formulierungen aus dem ersten Teil ergeben keinen Sinn, wenn man die Auflösung kennt.
Das für das Genre typische Cover passt inhaltlich gut und trifft meinen Geschmack. Auch der deutsche Titel, der sich am amerikanischen Original orientiert, ist treffend.
Mein Fazit:
„Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod" von Jessica Barry ist ein Thriller, der mich größtenteils gut unterhalten hat. Leider hat die Geschichte mehrere Schwächen, die das Lesevergnügen vor allem zum Ende hin trüben.
„Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod" ist der Debütthriller von Jessica Barry.
Meine Meinung:
Das Buch besteht aus vielen recht kurz gehaltenen Kapiteln. Erzählt wird in der Ich-Perspektive abwechselnd aus der Sicht von Ally und der von Maggie. Zudem gibt es mehrere sehr knappe, kursiv gedruckte Einschübe aus der Sicht eines unbekannten Verfolgers. Im gegenwärtigen Geschehen wird im Präsens erzählt. Das trägt zum Spannungsaufbau bei. Zunehmend werden Rückblenden eingestreut, wobei sich das Tempus in diesen Passagen ändert. Der Aufbau funktioniert sehr gut.
Der Schreibstil ist anschaulich und lebhaft. Er differenziert zwischen den beiden Protagonistinnen. In Allys Kapitel dominieren vor allem zu Beginn kurze, teils abgehackte Sätze und Satzfragmente, was ihrer Situation sehr angemessen ist. Maggies Kapitel sind ausschweifender erzählt, was zu ihrem Charakter passt. Es gibt einige schiefe Bilder, die den Lesefluss aber nicht stören. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr abrupt, aber gelungen.
Gut gefallen hat mir, dass wir es bei Ally mit einer Protagonistin mit Schwächen und Fehlern zu tun haben. Sie macht eine zweifache Entwicklung durch, die zwar ein wenig überzeichnet, aber dennoch nicht völlig unglaubwürdig wirkt. Ihr Charakter bleibt lange Zeit ambivalent, obwohl ihre Gefühlslage recht gut deutlich wird. Bei Maggie handelt es sich um eine Person, die warmherzig dargestellt wird und mir auf Anhieb sympathisch war.
In der Geschichte werden zwei Hauptthemen verfolgt. Einerseits geht es um die Flucht und Verfolgung Allys, also um den Grund dafür, warum man ihr nach dem Leben trachtet. Andererseits geht es um die Mutter-Tochter-Beziehung, also den Konflikt zwischen Maggie und Ally und damit auch die Frage, ob sich beide wieder annähern können. Es ist definitiv ein Pluspunkt, dass es das Buch schafft, beides auf gekonnte Weise miteinander zu verknüpfen. Somit bleibt die Geschichte nicht eindimensional, sondern ist vielschichtig und abwechslungsreich. Zudem bringt der Mutter-Tochter-Zwist eine emotionale Komponente.
Bis mindestens zum letzten Viertel ist die Geschichte überraschend, enthält falsche Fährten und wirft einige Fragen auf. Alles zusammen erhält die Spannung konstant aufrecht. Zum Schluss hin fällt die Story jedoch sehr ab. Nicht nur dass die Handlung in den letzten Kapiteln arg konstruiert und nicht besonders schlüssig anmutet: Auch die Auflösung hat mich in mehrfacher Hinsicht enttäuscht. Die Ursache dafür, dass Ally fliehen muss, ist recht klischeehaft und unoriginell. Zufälle reihen sich aneinander, die Handlung wird immer realitätsferner. Zudem wird klar, dass die Autorin mit gezinkten Karten spielt. Mehrere Formulierungen aus dem ersten Teil ergeben keinen Sinn, wenn man die Auflösung kennt.
Das für das Genre typische Cover passt inhaltlich gut und trifft meinen Geschmack. Auch der deutsche Titel, der sich am amerikanischen Original orientiert, ist treffend.
Mein Fazit:
„Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod" von Jessica Barry ist ein Thriller, der mich größtenteils gut unterhalten hat. Leider hat die Geschichte mehrere Schwächen, die das Lesevergnügen vor allem zum Ende hin trüben.