Der lange Weg nach hause

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bücherkarin Avatar

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Ally, Maggie und Charles - eine glückliche kleine Familie im USA-Staat Maine. Doch dann siecht der Vater an Krebs dahin und bittet seine Frau, ihn zu erlösen. Dies tut sie auch als sich die Gelegenheit ergibt - doch leider nicht unbemerkt von Ally. Ab diesen Zeitpunkt hasst diese ihre Mutter, bricht jede Verbindung zu ihr ab und lebt ihr Leben in Kalifornien. Die mutter, die sich schuldig fühlt, wagt nicht, um sie zu kämpfen. Diesen Kampf nimmt sie erst wieder auf als sie die schreckliche Nachricht erhält, dass Ally höchstwahrscheinlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, ihre Leiche wurde allerdings nicht gefunden.
Ally hat überlebt! Aber sie muß trotz ihrer Verletzungen fliehen, darf niemanden trauen, kann nicht warten bis Suchtrupps sie finden. Und so beginnt die hochspannende Beschreibung ihrer Flucht durchs Gebirge voller Schmerzen und Entbehrungen, mit wenigen Nahrungsmitteln und ständig auf der suche nach sauberen Wasser. Ally erzählt in der Ich-Form von den Qualen ihrer Wanderungen und den Erinnerungen an ihr früheres Leben. So erfährt der Leser nach und nach von ihrer Arbeit als Kellnerin in einer Cocktailbar, ihrem Absturz in die Drogenszene und wie sie von Ben, Chef des Pharmakonzerns Prexilane, daraus gerettet wurde, seine Geliebte und dann Verlobte wurde, in seinem großen Haus lebte und nur noch für ihn da und schön sein sollte und bereits Hochzeitsvorbereitungen liefen.
3500 km entfernt will ihre Mutter Maggie nicht wahrhaben. dass Ally tot ist. Zumindest will sie wissen, wie Ally die letzten beiden Jahre gelebt hat, wer der Mann ist mit dessen Privatflugzeug sie abstürzten. So stellt Maggie Internetrecherchen an, führt Telefonate und fliegt sogar - wenn auch recht erfolglos - nach San Diego. Das ist ihre Art der Trauerbewältigung und natürlich kommen auch bei ihr die Erinnerungen hoch.
Prima gestaltet, dass Ally und Maggie jeweils abwechselnd ein Kapitel erzählen und dabei ihre Erinnerungen konform gehen.
Zwischen diesen Kapiteln gibt es noch kurze Berichte über den Verfolger, anscheinend ein Beerufskiller, der einem "Boss" berichtet und sich Ally immer mehr nähert, was die Spannung noch erhöht. Überhaupt strebt die Erzählung in rasanter Spannung unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu, der dann auch noch überraschende Wendungen für den Leser bereithält.
Dieser Thriller verbindet bekannte und schon oft beschriebene Themen wie die unlauteren Praktiken von Pharmakonzernen, Intrigen und Erpressungen, wer das Geld hat, hat die Macht, und die ewigen Spannungen zwischen Mutter und Tochter auf eine ganz eigene raffinierte und sehr spannende Art und Weise und ist unbedingt - am besten auf einen Ritt - lesenswert.