Handlung verlief anders als gedacht

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich "Freefall" gewonnen und somit gänzlich lesen durfte. Die Leseprobe hatte mich so gefesselt. Diese Magie konnte das komplette Buch leider nicht überstehen: Ich hatte vermutet, die Protagonistin Ally kämpft mehr oder minder den kompletten Handlungsstrang über erbarmungslos um ihr Überleben nach dem Flugzeugabsturz, doch tatsächlich erzählt wird die sehr viel aus der Vergangenheit von Ally und aus Sicht der Mutter Maggie. Natürlich hilft dies, die Spannung fortwährend aufrecht zu erhalten und auch, das Drama letztlich zu verstehen. Schnell wird deutlich, dass Ally auch mit ihren mehr oder minder schweren früheren Dämonen zu kämpfen hat. Für mich war das Ende nicht überraschend, wurde aber dennoch gut erzählt. Obwohl die Geschichte sich nicht mit meinen Annahmen oder Erwartungen gedeckt hat, konnte sie mich unterhalten und beim Lesen war ich auch meist Teil der Geschichte. Allerdings war die Story schon recht übertrieben - alleine wie Ally alles so souverän mit diesen Verletzungen gemanagt hat ohne medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen oder immer kopfmäßig genau wusste wie sie sich verhalten musste, um zu überleben. Aber da schaue ich mal tolerant drüber hinweg, da sie gut aufgebaut ist.

Erzählt wird immer prinzipiell abwechselnd aus Sicht von Ally - mit Rückblicken in deren Vergangenheit - sowie ihrer Mutter Maggie. Die Beziehung der beiden Frauen wird ebenfalls näher beleuchtet, so dass es sich nicht um einen reinen Thriller handelt. So wird irgendwann klar, warum sich die Beziehung zwischen Mutter und Tochter so entwickelt hat. Das weckt natürlich auch Gefühle während des Lesens und berührt. Etwas enttäuschend fand ich, dass diese anfänglichen inneren Monologe und Gedanken von Ally während des Lesens nicht mehr so präsent waren - gerade das hatte mir jedoch so in der Leseprobe imponiert.

Fazit: Absolut lesenswert, aber ohne große Überraschungen, Schockmomente oder Gänsehaut!