Schlag auf Schlag

Ein Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains: Nur einer der beiden Passagiere überlebt und flüchtet in die Wildnis. Als Leser bleibt uns nichts anderes übrig, als Ally geschockt und verwirrt zu folgen: Wieso läuft sie davon? Wovor hat sie Angst? Was könnte noch schlimmer sein, als schwer verletzt einen Flugzeugabsturz zu überleben? All diese Fragen bleiben zunächst unbeantwortet und der Leser muss sich auf eine Reise einlassen, bei der er weder den Anlass noch das Ziel kennt.
Zwischendurch wechselt die Perspektive zur Mutter von Ally, Maggie, die keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter hatte, von deren Tod aber trotzdem schwer getroffen ist. Sie versucht herauszufinden, wer ihre Tochter vor dem Flugzeugabsturz war und findet immer mehr Ungereimtheiten. Wird Maggie Ally's Geheimnis lüften können, bevor deren Verfolger sie einholt?

Jessica Barry erzählt in diesem Thriller die Geschichte zweier starker Frauen: Einer Tochter, die vom rechten Weg abgekommen ist, und einer Mutter, die sich nicht verzeihen kann, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte. Allison und Maggie haben jeweils mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, und doch sind sie durch familiäre Bande verbunden.
Der Plot des Thrillers hat mir insgesamt zugesagt, an Spannung und Action mangelt es nicht. Der Anfang wirkt etwas ruckelig, da man als Leser das Gefühl hat, man wird zu Beginn der Geschichte ins kalte Wasser gestoßen. Wenig einleitende Worte, wenig Hintergrund, wenig Atmosphäre, stattdessen Handlung, Handlung, Handlung. Das hat mir persönlich nicht zugesagt, da ich es schätze, wenn sich der Autor oder die Autorin Zeit nimmt, eine Szene aufzubauen, auszugestalten auszuschmücken. Jessica Barry nimmt sich diese Zeit leider zu selten und hat dadurch ein Buch geschrieben, das an vielen Stellen gehetzt wirkt und die Liebe zu Details vermissen lässt. Spannend ist es trotzdem, vor allem im letzten Dritte.