Spannende Jagd durch die Wildnis

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knorki Avatar

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Inhalt:
Allison ist mit einem Kleinflugzeug unterwegs, als dieses mitten in den Rocky Mountains. Wie durch ein Wunder überlebt Allison. Ganz auf sich allein gestellt und verletzt flieht sie in die Wildnis und kämpft um ihr Überleben. Doch ihre Verfolger sind nicht weit weg…
Allisons Mutter Maggie erfährt von dem Unglück. Doch im Gegensatz zur Polizei glaubt sie, dass ihre Tochter noch leben könnte. Kurzerhand macht sie sich selbst auf die Suche nach ihrer Tochter und muss dabei feststellen, dass sie Allison kaum gekannt hat…

Meine Meinung:
Schon nach wenigen Seiten hatte mich Jessica Barry mit ihrem Debütroman, der mit dem Flugzeugabsturz beginnt, gefesselt. Der Schreibstil ist temporeich und dennoch sehr angenehm zu lesen, leider gibt es aber auch die einen oder anderen Längen im Mittelteil des Buches.

Für Abwechslung sorgen die zwei Handlungsstränge, zwischen denen die Geschichte hin und her wechselt: zum einen begleitet der Leser Allison bei ihrem Überlebenskampf in der Wildnis, zum anderen Allisons Mutter Maggie bei der Suche nach ihrer vermissten, totgeglaubten Tochter. Der Autorin gelingt es, Allisons missliche Lage sehr authentisch darzustellen, sodass man mit ihr mitleidet und inständig hofft, dass sie es schafft, in der Wildnis zu überleben. Man kann ihre Angst und Panik mitempfinden, obwohl der Leser zu Beginn nicht weiß, vor wem Allison flieht bzw. von wem die Bedrohung überhaupt ausgeht. Doch nach und nach erfährt man mehr (zum Teil überraschende) Einzelheiten aus Allisons Vergangenheit und ihr Leben vor dem Absturz. Zudem gibt es immer wieder kurze Abschnitte aus Sicht des Verfolgers, den es tatsächlich gibt und der Allison nach dem Leben zu trachten scheint…

Die Charaktere wirken authentisch und sind der Autorin gelungen. Zwischen den Protagonistinnen Allison und ihrer Mutter steht ein unausgesprochener Konflikt. Seit dem Tod von Allisons Vater, den beide bis heute nicht wirklich verarbeitet zu haben scheinen, haben sie nicht mehr miteinander geredet, was den beiden zunehmend zusetzt. Ich fand insbesondere Maggie auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine tolle Mutter, die loyal zu ihrer Tochter steht, für sie kämpft und sie nicht aufgibt – komme was da wolle.

Fazit:
Ein über weite Strecken sehr spannender, fesselnder Thriller, der die eine oder andere überraschen Wendung für den Leser bereithält. Ein gelungenes Debüt!