Zu vorhersehbar

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waterlilly Avatar

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Der Klappentext von „Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod“ verspricht einen rasanten Thriller und tatsächlich beginnt das Buch ohne Vorgeplänkel. Die erste Szene ist unmittelbar nach einem Flugzeugabsturz. Der Pilot ist tot. Die einzige andere Passagierin – Allison – hat überlebt. Doch damit ist ihr Martyrium nicht zu Ende. Sie weiß, dass sie in Gefahr ist. Vor wem oder wohin sie flieht bleibt zunächst einmal im Dunkeln und kreiert Neugierde um weiterzulesen.
Hunger, Durst und Schmerz setzen Allison immer mehr zu. Erinnerungen an die jüngere Vergangenheit, an ihre Kindheit und Träume vermischen sich zu einem diffusen Durcheinander. Die Kapitel sind sehr kurz und die einzelnen Sequenzen noch kürzer, oft nur eine halbe Seite.
Lieber gelesen habe ich die Kapitel aus Maggies Sicht, Allisons Mutter. Das Tempo ist zwar ruhiger aber dafür chronologischer. Nach zwei Jahren ohne Kontakt kann Maggie es nicht fassen, dass ihre Tochter tot sein soll. Sie begibt sich auf die Suche nach Antworten und findet immer mehr Dinge heraus, von denen sie nichts ahnte.
Dieser Thriller begann stark, flacht dann aber immer mehr ab. „Freefall“ wird aktuell sehr gehypt. Auf dem Einband sind die Meinungen anderer Thriller Autoren abgedruckt, die sich vor Lobpreisungen förmlich überschlagen. So etwas weckt natürlich Erwartungen.
„Freefall“ ist auf jeden Fall so geschrieben, dass keine Langeweile aufkommt. Allerdings auch keine Begeisterung. Jede einzelne Wendung hatte ich vorhergesehen, es gab keine Überraschungen.
Ein Buch, das man mal lesen kann, wenn nicht, ist es allerdings auch kein Verlust.