Cym schwimmt sich frei

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ayasha Avatar

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Cymbeline ist eigentlich ein ganz normaler Junge, nur mit einem außergewöhnlichen Namen, der in der Schule auch schon Mal gehänselt wird. Er wird am liebsten Cym genannt und lebt alleine mit seiner Mutter, da sein Vater verstorben ist, als er noch ein Baby war. Wie der Vater gestorben ist, konnte er noch nicht in Erfahrung bringen, da alle, die er fragte, ihm nur ausweichende Antworten gaben. Sein Verhältnis zu seiner Mutter ist zwar herzlich, er versteht aber nicht, warum sie um das Thema „Schwimmen“ immer so einen großen Bogen macht und immer Ausreden findet, um nicht mit schwimmen zu gehen. So kommt es, dass Cym mit 9 Jahren noch nicht schwimmen kann. Als die Lehrerin für die darauffolgende Woche einen Schwimmunterricht ankündigt, hat er Angst vor neuen Hänseleien und tut so, als ob er diese Sportart schon längst gelernt hätte. Er rückt nicht mal mit der Wahrheit heraus, als sein Rivale Billy ihn zu einem Wettkampf herausfordert. Cym ahnt nicht, was er mit dieser Flunkerei alles auslöst und was für ein Einfluss das auf sein Leben haben wird.

Es hat nicht lange gedauert und Cym hatte sich schon nach ein paar Zeilen in mein Herz geschlichen. Und das liegt nicht nur daran, dass wir auch Seelenverwandte sind. Auch ich habe sehr spät schwimmen gelernt und konnte mich so sehr gut in den Jungen hineinversetzen. Ausserdem hat es mir Adam Baron wirklich leicht gemacht, Cym zu mögen. Er ist ein typischer Junge für sein Alter und hat das Herz am rechten Fleck. Er erzählt die Geschichte aus seiner Sicht in Ich-Form. Dieses Stilmittel behagt mir nicht in jedem Buch. Hier ist es dem Autor meiner Meinung nach wirklich gut gelungen, dem Protagonisten eine lebendige und altersgerechte Stimme zu geben. Cym spricht den Leser auch hin und wieder direkt an, was das angenehme Gefühl, dass Cym es mir als Leser seine Geschichte ganz persönlich erzählt, noch verstärkt. Der leise Humor, der einem zwischen den Zeilen zuzwinkert, hat die lockere und flüssige Erzählweise zusätzlich untermalt.

Auch die Geschichte selber hat mich überzeugt und ging mit der Zeit in eine für mich unerwartete Richtung. Vor allem in der zweiten Hälfte wird es richtig spannend, ohne jemals überzogen oder unrealistisch zu wirken. Die Figuren sind lebendig und lebensnah dargestellt und es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.

Aron Baron ist es mit seinem Kinderbuchdebüt gelungen, eine warmherzige, lebendige und emotionale (ich konnte lachen und musste auch die eine und andere Träne verdrücken) Geschichte mit Themen, die Kinder heutzutage beschäftigen, zu erzählen. Bei weiteren Kinderbüchern dieses Autors würde ich sofort ohne zu zögern zugreifen.