Ein emotionales Buch für Jugendliche

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stefan182 Avatar

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Inhalt: Auf dem Stundenplan der 4. Klasse steht „Schwimmen“ an. Der sonst sportliche Cymbeline Iglu ist allerdings noch nie zuvor schwimmen gewesen, da seine Mutter immer irgendwelche Ausflüchte hatte, warum es nicht möglich ist, schwimmen zu gehen. Als Cym am ersten Schwimmtag von einem Jungen ins Wasser geschubst wird, tobt seine Mutter und ist am nächsten Tag verschwunden. Cym kann sich die ganze Situation nicht erklären, doch gemeinsam mit einer neuen Freundin, einem alten Feind und seinem besten Freund begibt er sich auf die Suche nach Antworten, die in der Vergangenheit seiner Familie schlummern.

Persönliche Meinung: „Freischwimmen“ wird aus der Ich-Perspektive des 9-jährigen Cym geschrieben, was Adam Baron in besonderer Weise gelingt: Es gibt unzählige Situationen voller Komik, in denen der kindlich-naive Cym versucht, die Welt und seine direkte Umgebung zu verstehen. Oftmals machen diese Erklärungsversuche aber nur für ihn Sinn, weshalb man beim Lesen häufig schmunzeln muss. Trotz aller Situationskomik gelingt es Baron ebenfalls, ernste Themen, wie Schicksalsschläge (Verlust, Trennung, Tod etc.), einfühlsam in Worte zu fassen. Weiterhin behandelt "Freischwimmen" die Thematik, dass auch auch Erwachsene/Verwandte nicht perfekt sind und sich Fehler leisten, obwohl sie Gutes im Sinn hatten. "Freischwimmen" besitzt trotz aller komödienhaften Leichtigkeit daher auch tragödienhafte Elemente. Beides hält sich sehr schön die Waage und ist insgesamt authentisch und ungezwungen. Der Roman ist thematisch anspruchsvoll und emotional tiefschürfend, daher besonders für Kinder geeignet, die schon mit ernsteren Themen umgehen können. Für jugendliche und erwachsene Leser*innen ist er dafür umso mehr zu empfehlen.