Erwachsenes Kinderbuch

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katercarlo Avatar

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Für ein Kinderbuch fand ich die Geschichte echt erwachsen. Zwar kamen die üblichen Kinderbuchthemen – mobbender Klassenkamerad, Streit mit besten Freund, verständnislose Erwachsene, unerfüllte Wünsche, etc. etc. – auch vor, aber das Buch hatte auch anspruchsvollere Themen: Angstzustände, Börsenspekulationen, Leistungsdruck, Verlust und Reflexionen der eigenen Wahrnehmung und der Beziehungen zu Mitmenschen. Ich weiß nicht, ob ein Kind, das die Geschichte liest, das alles kapiert – auch wenn ich es durchaus Kind gerecht aufbereitet finde. Spaß würde den jungen Lesern das Buch wahrscheinlich trotzdem machen. Immerhin ist die Erzählung mit Witz geschrieben, voller spannender Wendungen und toll illustriert. Alleine das Buchcover ist mit dem schimmerndem Blau ist schon ein echter Hingucker und durchaus ein guter Kindermagnet.
Die Geschichte handelt von dem neunjährigen Cym, der nicht schwimmen kann. Als er beim Schwimmunterricht ins Becken stürzt und gerettet werden muss, löst er damit eine Kette von Ereignissen aus, die er so nicht vorausgesehen hatte. Je mehr passiert desto klarer wird Cym, dass das Wasser fest mit einer Tragödie in seiner Familie verbunden ist. Er ist entschlossen herauszufinden was für ein Familiengeheimnis sich hinter dem Wasser verbirgt. Worauf er dabei stößt, gehört, wie gesagt, nicht immer in die Friede-Freude-Eierkuchen-Welt der meisten Kinderbücher, sondern erfordert etwas mehr Verständnis und Reflexion von seinen jungen Lesern. Nichtsdestotrotz ist das Buch doch ein Kinderbuch und wird diesem Genre mit seinem Ende auch vollkommen gerecht.