Das Leben dazwischen

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herr_stiller Avatar

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"Freizeit" also. Das Romandebüt von Carla Kaspari, bekannt und geschätzt für launige Tweets. Und die große Frage: Gehen auch mehr als 280 Zeichen?

Kurze Antwort nach der Leseprobe: Ja, schon, aber.

Der Schreibstil ist gefällig, das war auch so zu erwarten. Flüssig, pointiert, charmant. Und der Inhalt? Da ist es ja immer schwer, ein Buch nach 30 Seiten, ein Zehntel seiner Länge, ernsthaft zu beurteilen.

Sonderlich neu wirkt es nicht, was ja erstmal nicht schlimm ist, gefühlt wurden alle Geschichten schon einmal geschrieben und können trotzdem toll neu erzählt werden. Eine Beziehung geht in die Brüche und Franziska, die Protagonistin, zieht zurück von Paris in die Heimat. Unterbrochen von kleinen Texten, vielleicht eh schon aus der Schublade der Autorin, versucht sie ihr Leben neu zu ordnen.

Mir persönlich fehlt ein bisschen die Überraschung, das Neue, was aber auch daran liegt, dass dieses Werbetexter-Social-Bla-Leben nah an der eigenen Berufswelt liegt und tja, will man seinen Job auch nach Feierabend erneut sehen, lesen, fühlen, während eigentlich, tja, Freizeit angesagt ist? Vielleicht. Denn natürlich sind 35 Seiten eigentlich zu wenig für eine Bewertung. Gerade bei einer sonst so gerne gelesenen Autorin.