Distanziert distanzlos

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lenna Avatar

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'Freizeit' von Carla Kaspari gehört zu jenen Büchern, die mich ratlos zurücklassen. Der Roman hat mich von Anfang bis zu seinem Ende irgendwie auf Abstand gehalten und mir ist immer noch nicht so wirklich klar, was die eigentliche Botschaft sein sollte. Erzählt wird durch und über Franziska eine Mittzwanzigerin, die in einer Art Selbstfindungsphase zu sein scheint. Als Leserin sehen wir die Welt durch Franziskas Augen. Dadurch entsteht eine gewisse Distanzlosigkeit, die jedoch durch die Art und Weise der Weltsicht und Beschreibung distanziert wirkt. Ich hatte immer das Gefühl zwischen unheimlicher Nähe und himmelweitem Abstand hin und her zu pendeln. Diese Erzählweise und auch Franziska als Figur habe ich deshalb nie richtig fassen können. Das heißt nicht, dass ich nicht viele der beschriebenen Situationen und Beobachtungen nicht kennen oder teilen würde. Oftmals wird mit akkurater Weise der Nagel der Zeit auf den Kopf getroffen. Mich hat das Buch schlussendlich nicht mitnehmen können, aber das lag wohl vielmehr an mir als am Roman selbst.