Eine gewollte Abrechnung?

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'Freizeit' von Carla Kaspari lässt sich für mich persönlich nur schwer in Worte fassen, denn ich habe bis zum Ende die Absicht der Autorin nicht recht durchschauen können. Weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick.

Mein Empfinden, dass Franziska, die Protagonistin, seltsam unnahbar bleibt und ihre Charakterisierung weder für Sympathie noch Antipathie, sondern ein Egal-Gefühl sorgt, lässt mich glauben, dass auch die Oberflächlichkeit der im Buch angeschnittenen Themen beabsichtigt ist. Gepaart mit der in Worten gefassten Kritik hinsichtlich des Lifestyles einer ganzen Generation, wirkt die nonverbale Kritik verstärkend und gemeinsam wirken sie wie ein Spiegel, der der Leserschaft vorgehalten wird.
Auf mich persönlich wirkte dies alles herablassend, wenig schmeichelhaft und wenn Selbstironie oder Humor entschärfend wirken sollten, so habe ich sie leider nicht gefunden.

Mich lässt das Buch etwas ratlos ob meiner Interpretation und der Intention der Autorin zurück. Ich hatte mir ein anderes Narrativ erhofft und Charaktere, mit denen möglicherweise eine Verbindung entstehen könnte., wo ich doch Fragmente meines eigenen Lebens durchaus wiederfinden konnte.