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laura s. l. Avatar

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In dem Buch Freizeit begleiten wir als Leser:innen die junge Frau Franziska, die nach einem ereignisreichen Paris-Aufenthalt in einen veränderten Freundeskreis zurückkehrt. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen aus Franziskas Sicht geschildert. Ergänzungen zu anderen Personen finden sich in Textausschnitten, die Franziska für ihren Roman schreibt. Dabei bleibt unklar, inwieweit Realität und Fiktion in den Fragmenten verschwimmen.
Mir persönlich fiel er schwer, richtig Zugang zu der Geschichte zu finden und eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Das lag mit unter daran, dass ich mich nicht mit Franziskas negativer, meist wütender Gefühlslage identifizieren konnte. Darüber hinaus fand ich es schwer, ein übergreifendes Thema des Buches auszumachen. Den Titel Freizeit konnte ich ebenso wenig wiederfinden, wie die erwarteten, verschiedenen Blickwinkel dazu. Insgesamt waren mir die verarbeiteten Themen zu negativ, ohne dass ich sie für die Handlung als unbedingt nötig empfunden hätte. Die Geschichte wird von Dreiecksbeziehungen, Trennungen, Einsamkeit, Sexualität und Drogenkonsum dominiert, ohne zu diese zu reflektieren oder sich zu positionieren. Mir war am Ende nicht klar, was ich aus dem Buch für mich mitnehmen soll. Obwohl ich es zeitweise schwierig fand, den Zeitsprüngen zu folgen, möchte ich den Sprachstil als Highlight des Buches hervorheben. Die detaillierte und findige Beschreibung von Alltagssituationen haben mich schließlich doch gepackt. Auch die Grundidee, sich dem Verlauf einer Freundschaft zu widmen, finde ich sehr spannend.
Freizeit ist mit Sicherheit kein schlechtes Buch und wird vielen Leser:innen gefallen. Mein Fall war es jedoch nicht.