Leider sehr oberflächlich und gewollt

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mangomarina Avatar

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Freizeit war ein wirklich vielversprechendes Buch. Das Cover gefällt mir unheimlich gut und lädt für mich zu einem lockeren, sommerlichen Lesevergnügen ein. Leider ist da für mich zu viel schief gelaufen.

Wir begleiten Franziska auf einer Art Selbstfindungstripp. Sie war zwei Jahre in Paris, wo sie ordentlich Geld verdient und halbherzige Beziehungen geführt hat.
Zurück in Deutschland merkt sie, dass sich einiges verändert hat und dieses Gefühl, dass irgendwas fehlt, nicht nachlässt. Sie findet nicht wieder ganz in ihre Freundeskreis und mit dem Buch, an dem sie arbeitet, läuft es auch nicht optiomal.

Die Geschichte ist nichts neues und wurde schon unterschiedlich gut erzählt. Diese Version ist eher oberflächlich geblieben und Franziska kam mir nicht wirklich nahe. Gerade am Anfang hatte ich total mit ihrer bockigen, langweiligen Art zu kämpfen. Wäre eine Entwicklung drin gewesen, die nicht erst am Ende etwas durchscheint, hätte ich mich wahrscheinlich mit ihr anfreunden können, so blieb es bei Naja, okay.

Leider war die erste Hälfte unendlich zäh für mich. Dag lag unter anderem daran, dass die Autorin sehr viel Wert auf Markennamen und Details gelegt hat. Soll wohl relatable sein, wirkte auf mich leider sehr gewollt. Auch mit dem Schreibstil hatte ich zwischendurch zu kämpfen. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, was gar nicht funktioniert hat. Dieses ständige “Franziska macht x. Franziska denkt y. Franziska macht z.” hat mir überhaupt nicht gefallen.

Franziskas beste Freundin Mina hingegen war mir schnell sympathisch und ich mochte es, dass die Geschichte immer ein bisschen hin und her gesprungen ist und wir beide in Rückblenden noch besser kennen lernen konnten. Auch hier fand ich die Umsetzung eher schwierig und hatte manchmal Probleme, bei den Sprüngen durchzublicken und die Situationen einzuordnen.

Nach der Hälfte kam ich dann aber tatsächlich besser mit dem Buch klar. Der Schreibstil wurde flüssiger und es sind immer mehr interessante Beobachtungen in die Geschichte eingeflossen. Leider war das nicht annähernd genug für mich.

Das Buch möchte ‚Das Lebensgefühl einer Generation‘ einfangen. In meinen Augen nimmt es sich dabei ein bisschen zu ernst und erreicht sein Ziel nicht. Für mich war vieles zu gewollt, anderes kratze zu sehr an der Oberfläche. Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen, obwohl ich es so gern gemocht hätte.