Nicht meine Idee eines Generationenporträts

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Die Prämisse des Romans weckte gleich mein Interesse, machte diese doch Lust auf eine interessante Milieu- und Charakterstudie durch die Augen von Franziska Kummert. Franziska lebt nach zwei Jahren in Paris wieder in Deutschland, und ihr scheint trotz eines abgeschlossenen Studiums und einer allgemein guten Lebenssituation etwas im Leben zu fehlen. Leider wurden jedoch meine Erwartungen nicht erfüllt und der Roman sprach mich überhaupt nicht an.

Zum einen konnte der Roman mich stilistisch und sprachlich nicht wirklich begeistern. Der Schreibstil ist klar und einfach, wirkt aber auch amateurhaft. Auch sagten mir die Ausschnitte aus dem Romanmanuskript, das Franziska in ihrer Freizeit schreibt, nicht zu. Zum anderen wirkte der ganze Roman auf mich oberflächlich; der Handlung, den angesprochenen Themen und vor allem den Charakteren fehlte es eindeutig an Tiefe. Besonders die Charaktere wirkten auf mich emotions- und eigenschaftslos. Der Roman liest sich für mich wie eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von einzelnen Szenen und Ereignissen aus Franziskas Leben, die in Bezug auf die Handlung oder die Aussage des Romans in kein größeres Bild passen. Alles was passierte, war für mich beim Lesen bedeutungs- und belanglos.

"Freizeit" von Carla Kaspari hat viel Potenzial, und doch wird dieses Potenzial einfach nicht ausgeschöpft – eine Tatsache, die es am Ende für mich umso enttäuschender machte.