Verpienste Promblemschau

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"Hinter Franziska liegen zwei Jahre in Paris und eine auf erwachsene Art beendete Beziehung. In Sachen Selbstverwirklichung steht sie gut da - abgeschlossenes Studium, solides Einkommen, gesundes Sozialleben, untrügliches Stilempfinden - und doch scheint etwas zu fehlen. Auf der Suche nach der verlorenen Leichtigkeit sitzt sie in Cafés, arbeitet Aufträge ab, treibt Sport, trifft ihre Freund:innen und schreibt an einem Romanmanuskript. Bis ein unabgeschlossenes Kapitel sie mit großer Wucht einholt." (Klappentext)

Der Roman 'Freizeit' von Carla Kaspari war für mich ein stilloser Wasserfall aus unbedachten Worttropfen, die wie ein nicht enden wollender Strom aus verpienster Problemschau in die Tiefe stürzten.
Eine verbissen gewollt humorvoll klingende Erzählstimme inszeniert besserwisserisch, klischeelastig und altbacken eine zu überladene Anzahl an Figuren, deren Lebensentwürfe konturlos im jammernden Tränentonfall der Hauptfigur Franziska weggeschwemmt werden.

Ein Flop für mich in diesem Jahr! Ein Buch, welches sprachlich wie thematisch krampfhaft 'hip' sein will, dabei aber die aktuelle Gesellschaftslage in der Welt, die zahlreich generationenübergreifend kollektive Probleme kämpferisch im Fokus hat, meilenweit verkennt!