Ostfriesenkrimi

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tkmla Avatar

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Das Ehepaar Schmees kommt von einem anstrengenden Einkaufsnachmittag zurück. Als sie dem dichten Verkehr endlich entkommen sind, liegt etwas merkwürdiges auf der Straße. Es ist ein Müllsack mit abgetrennten Körperteilen.
Die Kommissare Jan Krömer und Lisa Berthold stehen vor einem Rätsel. Ist etwa ein Serienmörder im beschaulichen Ostfriesland unterwegs?
Die Ermittler tappen zunächst im Dunkeln. Es gab kein verdächtiges Fahrzeug und es scheint keine vermissten Personen zu geben. Die Leichenteile gehören zu mehr als fünf verschiedenen Personen.
Zeitgleich zu ihrem neuen großen Fall bekommen Jan und Lisa einen Praktikanten zugeteilt, der sie bei den Ermittlungen unterstützen soll. Leider sorgt der Wirbel um den ausländischen Praktikanten eher für das Gegenteil und die Ermittler finden sich im Fokus rechtsradikaler Attacken wieder.
Erst als plötzlich Personen aus dem näheren Umfeld verschwinden, kommen sie dem Täter langsam auf die Spur.

Der Krimi hatte auf jeden Fall einen tollen Einstieg. Der innere Monolog des Täters, in dem er sich für das Böse entscheidet, ist wirklich gut. Auch der Fund der Leichenteile hält die Spannungskurve weiter aufrecht.
Leider ersticken die beiden Ermittler jede weitere Spannung im Keim. Man hat das Gefühl, hier wird nur Dienst nach Vorschrift verrichtet. Sobald der sparsame Tagesplan erledigt ist, gilt es zu entscheiden, was man zu Abend isst und vor allem, welchen Wein man dazu (täglich) trinkt. Aufregend wird es, wenn es so spannende Sachen, wie der Erwerb einer neuen Gartenbank dazwischenkommen.
Die Stimmung Jan Krömers und seine deprimierenden täglichen Vorträge über die Gesamtsituation der Welt und seine im besonderen nerven sehr. Ich kenne die vorangegangenen Teile nicht und daher weiß ich nicht, ob er handfeste Gründe für seine Abgestumpftheit und seinen Pessimismus hat.
Bei diesem Arbeitseifer ist es ein Wunder, dass am Ende wirklich der Täter gefasst wird.
Der Schreibstil hat mir grundsätzlich gefallen. Die Figuren waren aber etwas blass. Viele Geschichten wirkten zu gewollt und so als müssten sie besonderes spektakulär in dem relativ kurzen Krimi platziert werden. Das machte die ganze Geschichte unglaubwürdig und in vielen Teilen nicht nachvollziehbar.