Ausführlicher Einblick in ein aktuelles Thema

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magimags Avatar

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In seinem ersten Buch „Freunde lieben - Die Revolte in unseren engsten Beziehungen“ beschreibt Ole Liebl die Beziehungsform der Freundschaft plus. Dabei widmet er sich einem Thema, das in den Leben vieler Menschen immer präsenter wird und dem sich bisher noch nicht viele Autoren gewidmet haben. Umso wichtiger war es, dass er nun das erste deutsche Sachbuch über dieses Thema geschrieben hat.
Den Klappentext fand ich ansprechend und das schlicht gehaltene Cover bietet Raum für Interpretation. Das Buch beginnt mit einer übersichtlichen Definition der verschiedenen existierenden Beziehungsformen, welche einen guten Start über dieses komplexe Thema bietet. Spannend fand ich, wie der Autor die historische Entwicklung der Freundschaft plus beschrieb und im Verlauf des Buches geschickt wissenschaftliche Publikationen zu passenden Zeitpunkten miteinfließen ließ. Dies verdeutlichte, dass das Buch keinesfalls nur die persönliche Sichtweise von Ole Liebl widerspiegelte, sondern dass er sich dem Thema objektiv genähert hat. Nichtsdestotrotz gefiel es mir, dass er die Leserschaft an den richtigen Stellen an seiner eigenen Meinung teilhaben ließ. Obwohl sich der Autor Mühe gab das Thema in Kapitel einzuteilen, so hatte ich stellenweise das Gefühl den roten Faden verloren zu haben. Außerdem erschwerten teils mit Fachbegriffen vollgestopfte, sehr verschachtelte Sätze das Verständnis, weswegen ich des Öfteren Pausen beim Lesen einlegen musste. Dennoch finden sich einige schöne und gute Gedanken in den Zeilen, die einen zum Nachdenken sowie auch Überdenken der eigenen Sichtweise anregen. Die Stellen, wo Ole Liebl einen Appell an seine Leserschaft richtet, zeigen, dass der Autor mit großer Leidenschaft bei der Sache ist. Leider ist bei mir der Funke während des Lesens nicht übergesprungen, aber trotzdem kann ich das Buch jeder Person ans Herz legen, die für das Thema der Freundschaft plus offen ist und sich damit intensiv auseinandersetzen möchte.