Der Titel weckt andere Erwartungen

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timphilipp Avatar

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Dem Buchtitel und den Beschreibungen auf dem Buchumschlag nach habe ich ein Buch über eine tief verbindende Frauenfreundschaft erwartet. Bei der Lektüre aber habe ich mich dann wiederholt gefragt, ob die Verbindung zwischen den drei Protagonistinnen überhaupt die Bezeichnung Freundschaft verdient. In meinen Augen ist es eine eher lockere Verbindung, die ihren Ursprung in den gemeinsamen Studienzeiten hat und dann über mehrere Jahrzehnte hinweg auch nur lose fortgeführt wurde. Umso mehr erstaunt es mich, dass eine von ihnen die beiden anderen zur Hochzeit der Tochter einlädt. Die in der Gegenwart angelegten Vorbereitungen dazu bilden den Rahmen der Geschichte, die dann bis in die 1980er Jahre in Nigeria zurückreicht. Über das politische System und die gesellschaftlichen Verhältnisse sind viele interessante Dinge zu erfahren, die mir bislang fremd waren. Landestypische Begrifflichkeiten sind anschaulich in dem Glossar am Ende des Buches erklärt, wenn auch längst nicht alle, so dass ich schon einige Mühe auf Recherchen verwandt habe. Eindeutig missfallen hat mir, dass in extenso über Mode, Lebensmittel und Mahlzeiten geschrieben wird. Das und ebenso die eine oder andere Sexszene verleihen dem Buch einen oberflächlichen Charakter.
Für mich ist es daher ein Buch, das nicht lange bei mir fortwirken wird.