Ein Buch aus der Beobachterperspektive

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la_donna Avatar

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Das Buch besticht bereits durch seine optische Aufmachung. Das sehr schöne Cover vermittelt hier sehr gut, worum es geht – Frauen in Afrika. In dem speziellen Fall, 3 Frauen in Nigeria. Ich liebe es, durch Bücher auf Reisen zu gehen und habe mich sehr auf das Buch gefreut.
Der Schreibstil der Autorin fand ich sehr angenehm zu lesen und das Setting wurde sehr gut vermittelt. Jedoch konnte ich keinen Bezug zum Buch aufbauen. Das lang zu einem daran, dass ich die Charaktere recht farblos fand. Hier werden bewusst drei unterschiedliche Typen gezeichnet – jedoch sind sie doch sehr auf sich fixiert, etwas ausdrucksarm und mir wenig sympathisch.
Es kommen sehr viele kulturelle Begriffe, Persönlichkeiten und Bezugnahmen auf die Geschichte des Landes vor, mit denen ich nichts anfangen konnte. Wie gesagt, ich liebe es auf diese Weise mehr über für mich Unbekanntes zu erfahren. Jedoch habe ich wenig Freude daran neben dem Lesen ständig im Internet suchen zu müssen, um zu verstehen, um was es gerade geht. Wenn man mit dem Buch fertig ist, entdeckt man ein Glossar mit einigen Begriffserklärungen. Wäre hilfreich gewesen, wenn man darauf schon früher hingewiesen wird.
Was ich jedoch am meisten vermisse, ist eine wirkliche Handlung. Der interessanteste Teil ist noch der Rückblick auf die Studienjahre der Drei. Aber ansonsten plätschert das Geschehen so vor sich hin, ohne dass ich zu irgendeinem Zeitpunkt mitgefiebert hätte. Ich fühlte mich eher als unbeteiligter Beobachter.

Ich habe mir von dem Buch mehr erwartet, daher bin ich nicht ganz begeistert. Wer jedoch Bücher liebt, in denen Frauen und ihre Blickwinkel im Fokus stehen, wird mit dem vorliegendem seine Freude haben.