eine nigerianische Freundschaftsgeschichte

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petzi_maus Avatar

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Die drei Freundinnen Funmi, Enitan und Zainab treffen nach vielen Jahren anlässlich der Hochzeit von Funmis Tochter Destiny in Lagos erstmals wieder aufeinander.
Die drei haben sich während des Studiums in den 80er Jahren kennengelernt und trotz unterschiedlicher Herkunft, Religion und Charaktere haben sie sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, angefreundet; dann jedoch aus den Augen verloren.
Dieses Buch erzählt die Geschichte der drei Frauen.


Meine Meinung:
Es wird abwechselnd aus Sicht von Enitan, Zainab und Funmi berichtet; man erfährt viel über deren aktuelle Leben.
Enitan ist mit einem Oyinbo (einem Weißen) in dessen Heimat Amerika ausgewandert; und zwar ohne ihren beiden Freundinnen davon zu erzählen. Sie lebt aber derzeit getrennt von ihm in N.Y. und reist mit ihrer Tochter Remi zur Hochzeit an.
Zainab hat gegen den anfänglichen Willen ihres Vaters dessen jungen Arbeitskollegen geheiratet, der nach einem Schlaganfall nun pflegebedürftig ist.
Und Funmi hat ihre große Liebe verloren und dann einen reichen Geschäftsmann geheiratet, der ihr ein Leben in Luxus bietet.

Die drei Frauen können unterschiedlicher nicht sein, sowohl von Herkunft und Stand, als auch Religion; aber vor allem sind die drei natürlich total unterschiedlich in ihrem Charakter. Besonders Funmi ist eitel und egoistisch - dass diese überhaupt eine Freundin geworden ist, hat mich gewundert. Denn der Start, v.a. zwischen Zainab und Funmi, war alles andere als freundschaftlich.
Viele Ereignisse waren wunderschön und man hat den Zusammenhalt der drei gespürt - was ja eine Freundschaft ausmacht. Zum Beispiel als Zainabs Vater gegen die Ehe mit seinem Kollegen war.
Doch dann war ich wieder verwundert, warum die schüchterne Enitan nicht mal ihren Freundinnen gegenüber ehrlich sein und sich ihnen öffnen kann. Stattdessen haut sie ohne ein Wort ab nach Amerika. Kein Wunder, dass Zainab jahrelang nicht mit ihr sprechen will (was ich dann aber auch übertrieben fand.)

Aber nicht nur das Thema Freundschaft, auch Ehe, Familie und Mutter-Tochter-Beziehung wird thematisiert.
Und natürlich erfährt man viel über die nigerianische Kultur und Lebensweise. Vielleicht konnte ich auch deshalb vieles nicht nachvollziehen, denn diese Kultur ist natürlich ganz anders als unsere westliche.
Schon allein die Beschreibung der Hochzeit - was da für ein übertriebenes und pompöses 'Theater' aufgeführt wird. ;)

Alles in allem hat mich die Geschichte jedoch sehr gut unterhalten, die nigerianische Lebensweise war sehr interessant für mich, auch wenn alles etwas tiefgründiger hätte sein können.
Am Ende gibt es ein hilfreiches Glossar mit den im Buch vorkommenden nigerianischen Wörtern und Ausdrücken.


Fazit:
Eine interessante und kurzweilige Geschichte über drei nigerianische Freundinnen; wobei ich deren Freundschaft teilweise etwas befremdlich und kühl fand. Interessant und spannend fand ich, was man über die nigerianische Kultur und Lebensverhältnisse erfährt.