Freundinnen ohne Tiefgang.

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Rezension zu „Freundin bleibst du immer“ von Toni Obaro. Aus dem Englischen von Stefanie Ochel.

Im Zentrum des Buches stehen drei unterschiedliche Frauen, welche durch eine tiefe Freundschaft zueinander verbunden sind. Wie das Leben so spielt trennen sich die Wege der Freundinnen im Laufe der Zeit. Funmi, Enitan und Zainab treffen dreißig Jahre später jedoch erneut aufeinander und schwelgen in Erinnerungen einer vergangenen Zeit. Ihre Geschichte spielt in Lagos, Nigeria.

„Ihre Verbindung ist automatisch und unverrückbar, wie eine alte Gewohnheit. Und obwohl die unerwartete Trennung so kurz nach dem Studium ihre Freundschaft auf die Probe stellt, bleiben sie einander treu“ Seite 7.

Bevor ich mich lange verliere, falle ich gleich mit der Türe ins Haus. Mich hat das Buch leider nicht abgeholt. Die großen Gefühle, welche ich mit Freundschaft verbinde, habe ich in diesem Buch schmerzlich vermisst. Diverse Schicksalsschläge, die die Freundinnen im Laufe ihres Lebens aushalten müssen, werden als Randnotizen mit in die Geschichte eingewoben und es kommt nur selten zu einem tiefen emotionalen Bezug.
Auch der Aufbau der Story war für mich nicht ideal. Die Geschichte aus Sicht der drei Freundinnen zu schreiben, bringt zwar Abwechslung und hat mir zugesagt, allerdings traten im ersten Teil (Gegenwart) so viele Nebencharaktere auf, welche im Verlauf des Buches gar nicht mehr vorkamen, da dann die Vergangenheit im Fokus stand. Wozu dann die ganzen Personen überhaupt erwähnen?

Was mich bei dem Buch bei Laune gehalten hat, waren die Beschreibungen über Nigeria, die Heimat der drei Freundinnen. Diese habe ich mit großer Freude verfolgt, während ich bei den ganzen Nebenschauplätzen die Seiten mehr überflogen habe.

Die Idee der Geschichte und vor allem der Handlungsort machen das Buch interessant, allerdings hat mir in der Umsetzung einfach die Gefühlswelt und der Tiefgang gefehlt.