Nordischer Liebesroman

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tkny Avatar

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Das Buchcover verspricht eine sommerlich-leichte Urlaubslektüre mit Strand, Liebe und Pferden. Die Story ist auch recht gelungen. Franzi von Liebermann lebt mit ihrer Großmutter auf einem Gestüt in Friedrichskoog, das sie eines Tages leiten soll. Ihre Oma versucht sie jedoch um jeden Preis mit dem arroganten Johannes zu verheiraten, wogegen sie sich entschieden wehrt. Da trifft sie den verwegenen Luke und beginnt sich von der Gutsherrin zu distanzieren. Mit der Zeit deckt sie die wahre Geschichte der von Liebermanns auf...
Die Geschichte hat wirklich Potenzial, ist meiner Meinung nach jedoch sprachlich absolut misslungen. Die Erzählstränge sind zu kurz, führen teilweise ins Nichts und widersprechen sich. Manchmal ist die Sprache übertrieben schwülstig, dann vulgär, es wirkt nicht einheitlich. Die Personen werden interessant beschrieben, aber nicht ausgereizt, Probleme lösen sich in einem Satz in Wohlgefallen auf. Als Beispiel sei hier Tommy zu nennen. Er wird folgendermaßen eingeführt: da Franzi so ein abgeschiedenes Leben auf dem Gut führte, hatte sie keinerlei Freunde, niemanden mit dem sie alles besprechen konnte. Ihr einziger Freund war der schwule Friseur Tommy, der immer für sie da war und dem sie jederzeit ihr Herz ausschütten konnte. --- Das widerspricht sich komplett! Tommy taucht noch zweimal auf, spielt danach keine Rolle mehr. Und Beispiele wie dieses gibt es leider zahlreiche...
Das Buch hat mir von der Story her auf jeden Fall Spaß gemacht, sprachlich gab es einige Kopfschüttler. Weiterempfehlen kann ich es also eingeschränkt.