Etwas zäher Start, dann aber herzerwärmend!

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doralupin Avatar

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Die Handlung dieses Buches ist auf zwei Zeitebenen aufgeteilt. In der Gegenwart begleiten wir die Pfarrerfrau Marie, die mit ihrem Mann neu ins Dorf Oberkirchbach zieht! Dort steht die 750 Jahrfeier des Ortes an, aber es ist ziemlich tote Hose im Dorf. Marie möchte zum Jubiläum richtig was auf die Beine stellen! So lernt sie auch die beiden alten Leute Fritz und Emma kennen, die einmal verlobt waren und nun über Jahre kein Wort miteinander gesprochen haben. Marie versucht herauszufinden was damals vorgefallen ist und beide wieder miteinander zu versöhnen!
Die zweite Zeitebene beginnt 1947, Fritz kehrt aus dem zweiten Weltkrieg zurück und ist überglücklich Emma wiederzusehen. Doch dann passiert ein schreckliches Erlebnis, dass beide auseinander bringt. Es finden auf dieser Vergangenheitsebene immer wieder Zeitsprünge statt und man erlebt wie Emma und Fritz über die Jahre nebeneinander her leben...

Ich muss ehrlich sagen, dass mir der Einstieg ins Buch etwas schwer gefallen ist. Marie und ihr Mann kommen ins Dorf, alles ist trostlos, Marie fühlt sich nicht wohl und würde am liebsten so schnell wie möglich wieder weg ziehen. Irgendwie bin ich dabei selbst ganz lethargisch geworden und hatte Mühe das Buch über längere Zeit in die Hand zu nehmen. Ich wusste ausserdem nicht genau wohin das Buch führen soll, denn der zweite Weltkrieg wird zwar angesprochen aber hauptsächlich geht es um die Zeit danach, wie Emma und Fritz dann leben.

Aber nach 100 Seiten kommt Maries Schwester zu Besuch und reist Marie aus ihrem phlegmatischen Alltag raus und hat auch mich mitgerissen! Von diesem Augenblick an konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen! Es hat so viel Spaß gemacht das Dorf wieder aufblühen zu sehen und die Geschichte von Fritz und Emma über die Jahre mitzuerleben! Die Handlung hatte stellenweise etwas von einem "Wohlfühlroman", der aber seine Tiefen und Schicksalsschläge hatte!
Marie wurde mir dann nach 100 Seiten mit ihrem Tatendrang sehr sympathisch, auch Emma und Fritz waren sehr gut ausgearbeitet, wie auch viele der Nebenpersonen. Ein paar ältere Dorfbewohner blieben mir etwas zu blass und ich hatte ein paar Schwierigkeiten alle einzuordnen, aber es waren auch wirklich viele Personen in der Geschichte vertreten. Trotzdem verwirrte mich das nicht sehr, da die Handlung dabei einfach bleibt.

Fazit: Ganz andere Geschichte als ich vermutet hatte, aber nach kleinen Startschwierigkeiten ganz toll, warmherzig und lesenswert! Ich kann es letztlich nur weiterempfehlen und gebe sehr gute 4 Sterne!