Fronleichnamsmord – Zeitreise die Dritte

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stefan_c Avatar

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Leseeindruck des dritten Kriminalromans von Bea Rauenthal.
Gleich zu Beginn der Leseprobe werden wir in das Jahr 1974 zurückversetzt. Lutz Jäger wacht auf der Wiese eines Open-Air Geländes auf. Er ist mit Jeans, T-Shirt, Nietenweste und Bundeswehrparka bekleidet. Seine Haare sind zu einem Pferdeschwanz gebunden. Da er in seinen Taschen keinen Polizeiausweis findet und er annimmt daher auch kein Polizist mehr zu sein, nimmt er ohne zögern einen Joint von einem jungen Mann an. Im Hintergrund spielen „The Who“, Rauch und Dope-Schwaden hängen in der Luft. Lutz erinnert sich von seinem Chef einen ungeklärten Mordfall aus 1974 zur Bearbeitung erhalten zu haben und wundert sich nicht wirklich über seine dritte Zeitreise.
Jo Weber, die ehemalige Kollegin von Lutz Jäger, bekommt im Juni 2014 fast zeitgleich zu Lutz von ihrer Chefin Brunhilde Birnbaum den Auftrag einen ungeklärten Mordfall zu untersuchen. Klaus Hilger, Staatssekretär im Innenministerium, hat darauf gedrängt den Todesfall seines Onkels Bernward Hilger zu untersuchen. Bernward Hilger, Anfang 50, kam 1974 beim Löschversuch eines Feuers ums Leben. Bernward Hilger war damals Geschäftsführer eines Kaufhauses. Der damalige Gerichtsmediziner stellte abschließend, obwohl das BKK einen terroristischen Anschlag für möglich hielt, eine ungeklärte Todesursache fest. Jo denkt sogleich an die letzten ungeklärten Todesfälle, die sie gemeinsam mit Lutz aufklären sollten. Bei ihrer letzten Zeitreise kamen sie sich näher und Jo bedauert dass Lutz sich danach versetzen ließ. Als Jo, nach Studium der Akten, sich auf den Weg nach Hause macht, wird sie in das Jahr 1974 zurückversetzt.
Jo findet sich in einer kleinen Pension wieder und wird gleich von ihrere Wirtin Katrin Wenger ans Telefon auf dem Flur gerufen. Sie wird im Ebersheimer Polizeipräsidium erwartet. Hastig kleidet sie sich an, die Kleider, natürlich im Stil der 70-er Jahre kommen ihr, genauso wie ihr knallgelber Käfer ohne Sicherheitsgurt und Servolenkung, merkwürdig oder falsch vor.
Jo bemerkt überrascht, dass die Zeitreise sie 14 Tage vor den Todestag von Bernward Hilger geführt hat. Bei ihren vorherigen Zeitreisen waren die Personen schon gestorben und sie hatten nur die Aufgabe die Mörder zu überführen.
Auf dem Polizeipräsidium angekommen wird sie gleich mit den damaligen Gepflogenheiten, der ‚Männerdomäne“ Polizei, konfrontiert. Hauptkommissar Kaminski begrüßt sie recht unwirsch und weist ihr gleich „Frauenarbeit“ zu. Bevor Jo die Situation eskalieren lässt betritt Kriminalrat Alexander Claasen das Großraumbüro, was ihr einen kleinen Schock versetzt. Claasen, der als sie zwei Jahre alt war bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, ist ihr Vater. Sie wird dem Kommissar Paul zugeteilt um bei dem Raubmord an einem 63 jährigen Schrotthändler zu ermitteln.
Jo beschließt nach Feierabend Bernward Hilger im Kaufhaus aufzusuchen und ihn vor dem 26.06.1974 zu warnen. Sie begegnet Hilgers als dieser gerade das Kaufhaus verlässt und ist über dessen heftige und merkwürdige Reaktion überrascht.
Am nächsten Tag, dem Fronleichnamstag. Haben Paul und Jo Bereitschaftsdienst als eine Leiche im Wald gefunden wird. Kurzerhand beschließt Jo ihren Chef Kaminski nicht zu benachrichtigen und mit Paul zum Fundort zu fahren. Im Wald sind schon zwei Kriminaltechniker mit der Spurensuche beschäftigt. Da einer der Beamten während der Arbeit raucht und Jo kurz vergisst in welchem Jahr sie sich befindet, kommt es zu einer kleinen mündlichen Auseinandersetzung.

Fazit:
Der dritte Kriminalroman von Bea Rauenthal ist detailreich geschrieben. Sie beschreibt anschaulich die Begebenheiten der 70er Jahre. Der Aspekt, dass Lutz Jäger und Jo Weber einen Mord verhindern sollen ist im Vergleich zu den vorhergehenden Kriminalromanen erfrischend anders.