Großartige Geschichte, tiefgängige Charaktere - einfach super!

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kleinervampir Avatar

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Buchinhalt:

Zeit ihres Lebens ist die junge Frost eine Außenseiterin: es ist nicht nur das eiskristallförmige Mal auf ihrem Gesicht, nein, vor allem ist es der Wolf. Denn wann immer Frost ihr eigenes Blut sieht oder in Rage gerät, nimmt ihr der Wolfsdämon in ihr jegliche Kontrolle über sich selbst und Frost wird zur tödlichen Gefahr für alle in ihrer Nähe.
Ihr Vater, ein starker und mutiger „Huntsman“, ein Wolfsjäger, starb vor ihrer Geburt und als dann später auch ihre Mutter stirbt, macht sich die inzwischen 17Jährige allein auf eine beschwerliche Wanderschaft. Ihr Ziel ist der Tempel der Feuergöttin, die ihr der Legende nach als Einzige helfen kann.
Bei einem Überfall von Aufständischen wird Frost von Luca, dem Hauptmann der Berggarde und dessen Leutnant Arian gefangen genommen. Schnell weckt sie Lucas Interesse, der sie schon bald darauf zur Kämpferin ausbildet. Auch im Lager der Garde muß Frost mit Ablehnung leben – allen voran von Arian. Doch das Mädchen muß sich nicht nur mit den Menschen auseinandersetzen – auch der Wolf drängt wieder an die Oberfläche….

Persönlicher Eindruck:

In einem Wort: Großartig! Schon lange hab ich kein so tolles und packendes Buch gelesen, an dem ich überhaupt nichts aussetzen kann. „Frostblüte“ ist eine grandiose Fantasygeschichte vor der Kulisse einer unindustrialisierten, eher mittelalterlichen Welt; mit starken, tiefgründigen Charakteren und einer sympathischen und nachvollziehbaren Protagonistin.
Freundschaft und Loyalität, Spannung und tiefe Gefühle machten für mich den besonderen Reiz dieser tollen Story aus – ich hab 450 Seiten im Fluge gelesen und war traurig, als ich schließlich am Ende angelangte. Man mag die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen, hat man einmal mit Lesen begonnen.
Frosts Schicksal, ihr Wissen um ihre Herkunft und die spannenden Wendungen bezüglich derselben – man erlebte sie so plötzlich und hautnah wie die Protagonistin – berührte mich sehr, ebenso ihre Suche nach einem Platz im Leben, an den sie gehört. Versteckte Wahrheiten und lang gehütete Geheimnisse kamen auch bezüglich der beiden so unterschiedlichen männlichen Hauptfiguren ans Licht und schufen Kopfkino vom Allerfeinsten.
Vielschichtigkeit und Authentizität der Charaktere sowie der gesamten Handlung verleihen dem Roman ein einzigartiges Flair, von dem ich mir auf alle Fälle mehr wünsche – denn auch wenn das Ende stimmig und recht geschlossen wirkt, bleibt Raum für eine Fortsetzung.
Der Sprachstil ist wunderbar und eingängig, die Aufmachung des Romans innen wie außen mehr als ansprechend – speziell hervorheben möchte ich an dieser Stelle die zahlreichen Rankenverzierungen an den Kapitelanfängen.
Toll fand ich auch die Rückblenden, Träume und Gedanken von Frost in kursiver Schrift, man konnte sich immer und überall mit ihr identifizieren und in die spannende Handlung eintauchen.
Anders als bei vielen anderen (High-)Fantasy-Romanen fehlte mir bei „Frostblüte“ auf keiner Seite eine Landkarte, denn die Autorin schafft es ohne Gleichen, Frosts Reiseroute vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen, so dass ich diese jederzeit nachvollziehen konnte. Das ist etwas Besonderes, das schaffen nur wenige Autoren, daher: Hut ab!
Alles in allem ein großartiger Roman und eine absolute Leseempfehlung – wer wie ich „Snow White and the Huntsman“ zum gleichnamigen Film oder „Der Kuss des Kjer“ von Lynn Raven mochte, wird „Frostblüte“ lieben! Absolut verdiente volle Punktzahl!