Musik oder Uhren
An dem Roman „Frühlingssonate“ von Stefan Radau hatte ich nach Lesen des Klappentextes große Erwartungen, die jedoch nur zum Teil erfüllt wurden. Johanna, eine leidenschaftliche Geigerin lebt in einem kleinen Dorf in den Alpen zusammen mit ihrem Vater, der eine Uhrmacherwerkstatt besitzt und ihr die potentielle Nachfolgerin für sein Geschäft sieht. Doch Johanna hat andere Pläne, die sie nach langem Zögern umsetzt. Sie zieht nach Berlin und schreibt sich dort in der Musikhochschule ein. Sie kommt mit ihrer Musik gut voran und liebt das Großstadtflair. Als ihr Vater an Krebs erkrankt, muss sie Berlin jedoch wieder verlassen, um ihn während seiner schweren Erkrankung beizustehen. Johanna steht zwischen zwei Stühlen. Einerseits liebt sie ihren Vater, andererseits vermisst sie ihr Berliner Leben. Stefan Radau versteht es gut die Gefühle und Unsicherheiten von Johanna bezüglich ihrer familiären Verpflichtung einerseits und ihren Träumen andererseits darzustellen. Doch trotzdem stellen sich einige Längen ein. Es hätte mir gefallen, wenn er seine Buchfiguren etwas mehr ausgearbeitet hätte. Trotz allem ein schön geschriebener Roman mit einem beeindruckendem Cover.