Raus aus dem Spießerleben

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Louisa ist 28 Jahre alt und ist sich sicher: wenn ihr Leben verfilmt werden würde, würde es keine Altereinschränkung von FSK geben. Sie tut alles, was man eben so macht als Kind einer Spießerfamilie - sie geht samstags zu Rewe einkaufen, sieht sich immer den Tatort an und hat vor allem einen Freund, der ihre Ansichten von einem guten Leben teilt. Und bei dem alles darauf hindeutet, dass er ihr an diesem Valentinstag einen Heiratsantrag macht - den nächsten Schritt in Louisas Lebensplanung. Doch dann kommt alles anders, ihr Freund gesteht ihr stattdessen, ein Kind von einer anderen Frau zu erwarten, Louisa bekommt von einer Zufallsbekanntschaft angeboten, in die WG über ihr zu ziehen und plötzlich gerät Louisas gesamte Planung durcheinander.

Schon das Cover lädt zu wunderbaren Abenden auf dem Sofa in Dechen eingemummelt ein, passt trotzdem aber auch zu den neuen Turbulenzen in Louisas Leben.
Auch der Schreibstil gefällt mir insgesamt sehr. Besonders der Umgang mit Dialogen beeindruckt mich - Jennifer Bentz schafft es, Dialoge vieler verschiedener Gesprächspartner einzufangen, ohne Verwirrung oder das Gefühl auszulösen, dass das jetzt irgendwie zu viele sind.
Jennifer Bentz schafft außerdem viele sympathische, vielseitige Charaktere, sodass da sicherlich für jeden einer dabei ist, mit dem er sich gut identifizieren kann.
Louisa selbst ist an einem Punkt in ihrem Leben, den jeder sicher eines Tages erlebt: sie fühlt sich irgendwie gefangen in einem langweiligen Leben - nur, dass sie da gar nicht unbedingt heraus will. Es wird also spannend zu erfahren, wie Louisa mit den Veränderungen umgehen kann.