Der zweite Fall der Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes

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Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes will ihren Arbeitstag wie immer beginnen, da hört sie Rascheln im Gebüsch und das Weinen eines Babys. Es scheint ausgesetzt zu sein, und da es dringend ärztlich versorgt werden muss, bringt sie es umgehend ins Krankenhaus. Kurz darauf erfährt sie, dass eine nackte Frauenleiche auf einer Bank vor dem Friedhof gefunden wurde. Und dann steht plötzlich Gesines Exmann vor ihr. Was verbindet all das miteinander? Gesine soll nur als Zeugin vernommen werden, doch ihr alter Beruf als Polizistin steckt noch so sehr in ihr, dass sie selbst Ermittlungen anstellt. Bis sie zum Schluss selbst in Gefahr gerät…
Der Schreibstil ist äußerst flüssig, die Kapitel teilweise so kurz, dass man immer noch Zeit findet für ein paar weitere Seiten. Wie auch im ersten Buch ergänzen Beschreibungen von Giftpflanzen deren Erwähnung im Buch, was mit Gesines Geschichte zu tun hat, denn ihr eigener Sohn starb durch eine Giftpflanze. Da der vorliegende Fall jedoch in sich abgeschlossen ist, kann man diesen Band auch gut als einzelnes Buch lesen. Teilweise trifft man Charaktere aus dem ersten Band an, insgesamt sind die meisten handelnden Personen gut getroffen. Mit Gesine als ehemalige Polizistin und mit dem ihr eigenen Schicksalsschlag hat die Autorin eine eher ungewöhnliche, dafür aber umso verlässlichere Ermittlerin geschaffen.
Die Spannung im vorliegenden Fall baut darauf auf, dass die einzelnen Puzzleteile zur Auflösung nur langsam zusammengetragen werden können. So kann auch der Leser erst sehr spät erschließen, wie die Hintergründe der Tat zusammenhängen und wer den Mord und die Kindesaussetzung begangen hat. Dann aber fügt sich alles schlüssig ineinander und gipfelt in einem (fast schon obligaten) Show-Down, in dem Gesine selbst eine große Rolle spielt.
Der vorliegende Band kommt für mich nicht ganz an den Spannungsbogen des Vorgängers heran, ist jedoch äußerst spannend und kurzweilig geschrieben und deshalb gut weiter zu empfehlen.