Düsterer Friedhofskrimi

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tardy Avatar

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"Das Fuchskind" von Annette Wieners ist der zweite Band der Autorin. Wieder spielt er auf dem Friedhof, dem Arbeitsplatz von Gesine Cordes, einer ehemaligen Kriminalkommissarin, die durch ein schreckliches Unglück ihren Sohn verloren hat. Seitdem verkriecht sie sich hinter ihrer Arbeit, kann das Ermitteln aber nicht lassen. In diesem Fall gibt es ein ausgesetztes Baby mit Down-Syndrom und eine Tote, die aus Georgien stammt. Wie hängen diese beiden Fälle wohl zusammen und was hat der Exmannvon Gesine, der in Georgien lebt und plötzlich auftaucht, mit der ganzen Geschichte zu tun? Die ist sehr spannend aufgebaut, detailliert und gut geschrieben, die Abschnitte sind angenehm kurz und gut durchdacht. Die Geschichte um das kranke Baby geht richtig unter die Haut. Die düstere und nebelige Herbststimmung tut ihr übriges dazu. Man hat das Gefühl dabei zu sein. Das Privatleben von Gesine Cordes spielt auch hier wieder eine sehr große Rolle, es führt immer wieder auf das unglückliche Sterben des eigenen Kindes zurück. Das Buch ist sehr emotional und macht den Leser traurig, man spürt eine Beklemmung, die einen nicht so schnell los lässt. Der Fall selbst war für mich nicht in allen Teilen nachvollziehbar. Wer adoptiert schon heimlich ein Kind, ohne, dass es jemand wissen darf? Wie soll man das dann erklären? Sehr interessant finde ich die Beschreibungen der Giftpflanzen, die zwischen den einzelnen Kapiteln eingefügt sind. Sie spielen ja im Leben der Hauptprotagonistin eine sehr große Rolle und ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Im Großen und Ganzen hat mich das Buch jedoch überzeugt und gut unterhalten. Ich vergebe 4 Sterne und freue mich, trotz kleiner Mängel, schon auf den nächsten Fall.