Ein eher ruhiger Kriminalroman

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mauela Avatar

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Gesine Gordes hat ihren Job als Polizistin nach dem Tod ihres Kindes und ihrer Scheidung an den Nagel gehängt. Jetzt arbeitet sie als Friedhofsgärtnerin und erfreut sich eines beschaulichen und ruhigen Lebens, bis sie eines Tages ein ausgesetztes Baby zwischen den Gräbern findet. Während sie versucht das Leben des Kindes zu retten, wird an der nahe gelegenen Bushaltestelle eine Frauenleiche entdeckt. Als dann auch noch Gesines Exmann unerwartet auftaucht und versucht sich in die Ermittlungen beider Fälle einzuklinken, ist sich Gesine fast sicher, dass alle drei Ereignisse irgendwie zusammen hängen müssen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Der Krimi Fuchskind von Anette Wieners ist eher eine ruhige und leise Erzählung mit viel Gefühl und Emotionalität. Teilweise zu detailverliebt und langatmig, insgesamt aber sehr flüssig geschrieben. Die Rückblicke, die der Leser zum Verständnis der Handlung von Gesine benötigt sind alle vorhanden, jedoch so reduziert, dass man den ersten Band „Kaninchenherz“ um die Ermittlerin auch noch lesen kann ohne zu viel Information im Vorfeld zu haben. Besonders schön aber auch traurig fand ich, dass hin und wieder eine Illustration mit passender Beschreibung der Giftpflanzen auftaucht, die einige Seiten vorher im Buch erwähnt wurden. Das macht für mich die besondere Note dieses Romans aus, da dem Leser bald klar ist, dass Gesines Sohn einst an einer Vergiftung starb. Eine gute Idee der Autorin finde ich auch, dass obwohl der Fall gelöst wird, Vieles in Gesines Privatleben offen bleibt. Man kann also gespannt auf einen weiteren Roman um die Ex-Polizistin sein. Leider ist das aber gleichzeitig einer meiner Kritikpunkte. Das Privatleben Gesines steht zu sehr im Vordergrund und so rückt der Fall selber etwas in den Hintergrund. Dadurch plätschert die Geschichte teilweise leicht vor sich hin und kommt nicht auf den Punkt. Für mich etwas zu wenig um mich komplett mitreißen zu können.

Trotzdem von mir eine Empfehlung für Krimifreunde, die einen gut geschriebenen Kriminalroman mit wenig Brutalität und Blut bevorzugen.